Auf dem Weg zurück zum Zelt schniefte ich noch ein paar Mal, damit das Koks auch ja nicht wieder durch die Nase heraus kam. Das hielt mich jetzt für die nächste Zeit hoffentlich wach und sämtliche Halluzinationen von mir fern. So kam ich dann auch wieder ins Zelt, quetschte mich durch die Leute zurück zu der Band, die in der Zeit, in der ich weg gewesen war, so ein wenig gespielt hatte. Sie spielten das Lied noch zu Ende, ehe dann wieder eines der Lieder gespielt wurde, die wir geprobt hatten. Es war ‚Dance Dance‘ von Fall out Boy. Auch eines meiner Lieblingslieder. Und als ich auch nach ein paar Minuten meine Halluzination nicht mehr wieder fand und das Koks wirkte und ich auch gar nicht mehr an sie dachte, sondern einfach nur sang und Spaß hatte und es genoss. Naja, bis irgendwelche besoffenen Typen meinten, dass sie jetzt Karaoke singen wollten und ich mehr oder weniger gezwungen war die Bühne zu räumen, wenn es hier nicht gleich eine Schlägerei geben sollte. Aber nein, mein Aufpasser war zur Stelle, um mich von der Bühne zu schleppen. ,,Mistkerl.’’, murrte ich widerwillig, riss mich von ihm los und marschierte erst einmal wieder nach draußen, denn ich hatte nicht vor mir diesen Müll anzuhören. Draußen steckte ich dann meine Hände in meine Hosentaschen und lief ein wenig herum. Ich war schon wenig angepisst, dass ich jetzt nicht mehr singen konnte. Das hatte schon ziemlich Spaß gemacht und ich wusste sonst nicht wirklich, was ich hier sollte. Nach ein paar Minuten war ich dann doch ins Zelt zurückgekehrt, um mir etwas zum Trinken zu holen. Natürlich etwas alkoholischen. In diesem Fall war es Captain Cola, mit deutlich mehr Captain als Cola. Die ganze Flasche hatte ich leider nicht mitnehmen dürfen. Also trank ich jetzt aus einem Glas und tappte hier rum, bis mir die Gestalt in einem schwarzen Kleid auffiel. Da kam mir auch gleich eine Idee. Wieso hier alleine herumstehen und mich langweilen, wenn dort drüben meine Halluzination einsam und allein, so wie ich, unter dem Baum saß. Das war das schöne an Halluzinationen! Sie spiegelten die innere seelische Verfassung wieder und innere Hoffnungen. Meine war es, dass Live ohne mich genauso einsam war wie ich ohne sie. Doch jedes Mal, wenn ich wieder nüchtern war, kam die Erkenntnis, dass sie das ganz bestimmt nicht war und das verletzte mich jedes Mal zutiefst. Und weil ich die echte Live nicht haben konnte, kam ich immer wieder zurück zu meiner Einbildung gekrochen, um mit der Luft zu reden und glücklich zu sein. Aber momentan war da für mich keine Luft, sondern eine Erinnerung und eine lebendige Erinnerung von Live war genau das, was ich in meinem seelischen Zustand brauchte. Also lief ich zu ihr rüber, gab dem ganzen Wahnsinn nach und bekam wie immer dieses beklemmende, leicht stechende Gefühl in meiner rechten Brust. Ich akzeptierte einfach mit dieser Wahnvorstellung zu leben. Also setzte ich mich neben sie, zog meine Beine an meinen Oberkörper und schlang meine um diese. ,,Hey…’’, flüsterte ich leise und musste mich zusammenreißen nicht gleich los zu heulen, auch wenn das eigentlich egal war, da sie eh nicht da war… ich wollte es nur.
Ich saß hier unterm Baum und versuchte immer noch das alles zu realisieren, während ich immer wieder aufs Handy sah und auf eine Antwort von Sam wartete. Er wusste wer Jason ist und ich hoffte das sobald er mich vermisst oder die Nachricht gelesen hat herkommt und mich endlich von hier weg bringt, denn anders geht es wirklich nicht. Ich bekam erst jetzt mit, das die Musik aufgehört hatte zu spielen und jetzt anscheinend Karaoke gesungen wurde, die man zum Glück aber hier draußen nur sehr leise vernahm denn es hörte sich wirklich nicht allzu gut an. Noch ein Grund von hier wegzukommen, Aber ich hatte mittlerweile die Befürchtung das Sam versuchte sich den Typen klar zu machen und dann achtete er normalerweise nie auf sein Handy, oder auf seine Umgebung. Da er nun mal auch nicht wusste wie Jason aussieht weiß er auch nicht das es Jason war der auf der Bühne gestanden hat. Ich begann ein wenig an meinen haaren rumzuspielen und leise vor mich hin zu summen, denn mir blieb nichts anderes übrig denn in eines der Zelten würden mich keine 10 Pferde reinbekommen. Dazu war meine Angst Jason anzutreffen einfach viel zu groß. ich wollte ihn jetzt nicht sehen, nicht jetzt wo ich es einigermaßen geschafft hatte mein Leben in den Griff zu bekommen. Ihn zu vergessen...unsere Trennung zu akzeptieren. Meine Gedankengänge wiederholten sich die ganze Zeit wie eine Gesprungene Schalplatte die immer wieder den Sexleben Teil eines Song abspielt. Ich achtete nicht auf meine Umwelt und bekam auch nicht mit das es langsam zu zog, erst als ich einen etwas kälteren Windzug an meinen Schultern spürte, der mich nur kurz zum frösteln brachte. Ich bekam plötzlich mit das sich mir Schritte näherten, aber es hörte sich nicht an wie Sam weshalb ich nicht aufschaute sondern hoffte das sie sich bald wieder entfernen würden, aber das geschah nicht, denn die Person setzte sich einfach neben mich. Ich beschloss doch aufzuschauen, denn ich wusste wirklich nicht wer das sein konnte, Sam war es eindeutig nicht und der Rest war ja auf der Feier. Als ich hochsah stockte mir leicht der Atem, denn es war Jason, die Person vor der ich mich versucht hatte zu verstecken saß neben mir und flüsterte mir ein leises 'Hey' zu. Die Überforderung hatte gerade seinen höchsten Grad erreicht und ich musterte ihn noch immer leicht geschockt . Ich brachte nur ein leises "He..Hey..." raus und wollte eigentlich wegsehen aber das konnte ich nicht. Es war als wäre ich dazu gezwungen ihn anzusehen und wenn ich ehrlich war er hatte sich fast kein bisschen verändert, nur seine Augenringe, waren noch tiefer geworden und er hatte noch weiter abgenommen den er war noch dünner als vorher, auch seine Haare lagen noch genauso wie früher, durch die ich am liebsten wieder durchwuscheln würde aber das durfte ich nicht, ich hatte kein Recht mehr dazu.
Ich vergrub mein Gesicht auf meinen Knien, deren Kniescheiben deutlich hervorstachen. Nach ein paar Sekunden hörte ich auch das leise stockende 'Hey' von meiner Halluzination. Ich kniff die Augen zusammen und befürchtete, dass meine halluzinierte Live - ja, meine! - verletzt war, weil ich das letzte mal gesagt hatte, dass sie mich in Ruhe lassen sollte und ich sie nie wieder sehen wollte. Ich fasste mir seitlich an den Kopf und zog leicht an meinen Haaren. ,,Ich weiß... ich hab gesagt, dass ich dich nie wieder sehen will und du endlich aus meinem Leben verschwinden und mich endlich in Ruhe lassen sollst.'', murmelte ich leise. ,,Und jetzt quäle ich mich wieder selbst mit dir.'', fügte ich knurrend hinzu und zog mir heftiger an den Haaren. Ich atmete stoßend aus und machte ein wütendes Geräusch. Ich schnaufte, atmete ganz schwer und spannte mich an. Das war alles so anstrengend und machte mich einfach nur fertig.
Ich saß hier und überlegte gerade ob ich vielleicht träumte oder sogar halluzinierte. Er sah so gequält aus und man sah wie schwer er sich gerade mit alle dem hier tat, aber wieso tat er sich das hier an. Er begann auch über unseren letzten Tag zu reden und auch über die letzten Worte, die er mir an den Kopf geschmissen hatte. Ich musste mich zurückhalten um nicht zu weinen anzufangen, denn das alles nahm mich gerade wirklich ziemlich mit. Er begann auch sich an den Haaren zu ziehen und ich nehme seine Hand, und zucke kurz zusammen und nehme sie dann sanft aus seinen Haaren. Es wunderte mich das er sich niht wehrte aber wahrscheinlich lag es gerade daran das er zu überfordert mit der ganzen Situation war. Als er begann darüber zu reden das er sich selbst mit mir quälte wusste ich einfsch nicht was ich sagen sollte. Ich sah in seine Augen " Willst du mich quälen oder wieso musst du jetzt über den Tag reden, unseren letzten Tag" das gerade war einfach ein wenig zu viel für mich und ich musste mich bemühen ruhig zu bleiben.
Als plötzlich eine Hand auf meiner lag, zuckte ich zusammen. Es war nichts neues, dass mich meine Halluzinationen anfassen und berühren konnten. Sie waren teilweise wirklich sehr real und diese Tatsache überraschte mich immer wieder. Live nahm dann meine Hand aus meinem Haar und ich ließ sie einfach machen. Sie wusste, was sie tat, denn sie existierte nur in meinem Kopf und dieser wusste, was ich wollte und brauchte, um mich wieder besser zu fühlen und zu beruhigen. Ich drehte meinen Kopf nun auch leicht in die Richtung, in der sie saß und blickte ihr direkt in die Augen, die so lebendig wirkten. Wie sehr wünschte ich mir nur, dass sie echt waren? Mein Blick wanderte hinunter zu ihren Lippen. Von denen wünschte ich mir am meisten, dass sie echt waren. Ich vermisste ihre schönen Lippen und diese zu küssen. Sehnsüchtig blickte ich diese an, biss mir auf die Unterlippe und sah dann wieder in ihre Augen, während sie mich fragte, ob ich sie quälen wollte oder weshalb ich über unser letztes Gespräch reden wollte. Sofort sah ich sie geschockt an und schüttelte mit dem Kopf. Ganz hektisch, ehe ich sie ganz lieb ansah. ,,Nein, nein. Das könnte ich nie tun.'', sagte ich schnell, wandte mich geschwind ihr zu und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. ,,Ich könnte dir nie weh tun. Niemals.'', fügte ich noch hektisch hinzu, legte meine eine Hand an ihre Wange und ließ meine andere Hand schnell an ihre andere Hand wandern. Ich hielt ihr Gesicht fest und sah sie eindringlich und verzweifelt an. ,,Niemals, niemals, niemals...'', fing ich an hektisch zu flüstern, wobei meine Stimme immer höher wurde.
Ich sah wie er mich anstarrte, meine Augen und danach meine Lippen. Dann beobachtete ich seine Reaktion auf das von mir gesagte und man sah in an das es ihn zum verzweifeln brachte. Er sagte ganz hektisch, das er das niemals tun könnte und das glaubte ich ihm auch. Ich vermutete nur immer noch das er ein wenig überfordert ist mit der Situation. Er sah mich mit weit aufgerissenen Augen ziemlich schockiert an, weil er nicht verstand wieso ich so etwas behauptete, jedenfalls vermutete ich das. Dann fing er leise an etwas zu murmeln was ich erst später verstand 'Niemals' flüsterte er und wurde mit seiner Stimme immer schriller, außerdem nahm er mein Gesicht in meine Hand. "Es ist alles gut, ich glaube dir ja" sagte ich sanft und legte meine Hand an sein Gesicht, dort streichelte ich ihn vorsichtig. Von hinten hörte ich plötzlich wie jemand angerannt kam, der neben uns stehen blieb, es war Sam. "Ich habe deine Nachricht bekommen, ist alles okay ?" sagte er besorgt und bemerkte erst dann das Jason hier war. "Wer ist das ?, ist das...?" Er sah moich fragend an und ich nickte leicht. Gerade wünschte ich mir Sam würde wieder verschwinden weil der Moment so schön war.
Live legte dann auch eine Hand an meine Wange und irgendwie fühlte sich das anders an als sonst. Ihre Hand fühlte sich warm an und diese Wärme bereitete mir eine Gänsehaut. Normalerweise waren diese Berührungen immer kalt. Wieso war ihre Hand warm? Das verwirrte und irritierte mich ziemlich, auch wenn sie vorher gesagt hatte, dass alles gut war und sie mir glaubte, dass ich ihr niemals weh tun könnte. Wieso aber fühlte es sich so... anders an als sie mich leicht streichelte? Wieso war es anders als bei all meinen Einbildungen zuvor. Wurden sie schlimmer, realer oder besser? Ich starrte sie wieder einfach nur an, ehe plötzlich eine Stimme ertönte.,,Ich habe deine Nachricht bekommen, ist alles okay ?", sagte eine männliche Stimme und ich wandte meinen Blick zu der fremden Person. Wieso fragte er mich das? Ich kannte den Typen überhaupt nicht. Wie sollte ich ihm eine Nachricht schicken? Erst als er fragte:,,Wer ist das?'' und danach zu mir sah, wurde mir bewusst, dass er nicht mit mir redete. Nein, er redete mit der Person, die bei mir saß und gerade nickte. Er redete mit der Person, die nicht nur in einem Kopf existierte, sondern echt war und in diesem Fall auch wirklich die Realität war. Erschrocken davon löste ich mich von ihr, fiel dabei nach hinten um und landete auf meinem Arsch. Ich krabbelte ein wenig zurück vor Schreck, weil mir jetzt auch bewusst wurde, weshalb ihre Berührungen so anders, so warm gewesen waren. Die Antwort war : Weil sie echt gewesen waren! Ganz ungläubig sah ich sie an. Ich halluzinierte nicht? S-sie war wirklich da? ,,L-live?'', stammelte ich, wechselte sofort wieder meine Position und streckte meine Hand nach ihrem Arm aus. Tatsächlich war da ein Arm, der sich warm anfühlte und lebendig. Ich ließ meine Hand nach oben streichen und wieder runter, wobei ich ganz fasziniert davon war, dass das doch echt war. Wie oft hatte sich mein Kopf ausgemalt wie es sein würde sie noch einmal berühren zu können? In den letzten Jahren bestimmt um die tausendmal. Es fühlte sich so vertraut an, so weich und so warm... Das löste unheimliche Glücksgefühle in mir aus, sodass ich gleichzeitig anfing zu lachen und zu weinen. Herr meines Verstandes war ich gerade nicht.
Ich sah zu Jason der mich mit aufgerissenen Augen ansah und sich dann kurz darauf nach hinten fallen ließ. Er sah so aus als hätte er gerade erst realisiert das ich überhaupt hier sitze, das ich real bin. Kurz darauf griff er dann plötzlich nach meinem Arm und ich zuckte kurz zusammen, weil ich mich so erschreckt hatte. Ich sah in seine Augen "Jason, kann es sein das du dachtest ich wäre eine halluzination ?" Fragte ich vorsichtig. Obwohl, diese Frage eigentlich unnötig war, denn mit seiner Reaktion vorhin, hatte er meine Frage eigentlich schon bedeutet das, dass er wieder damit angefabgen hatte sich irgendein Zeug einzuschmeißen. Erstjetzt realisierte ich das Sam noch hier stand und sah dann zu ihm "Danke, das du gekommen bist" sagte ich sanft zu ihm, aber andererseits war ich mir nicht sicher ob es so gut war wenn er hier ist, denn so wie Jason sich sich benahm hatte sich sein verhalten gegenüber anderen nicht geändert. Aber irgendwie konnte ich Jason auch verstehen, denn die ganze Situation wirkte einfach surreal, denn ich hätte niemals gedacht das ich nach fünf Jahren hier mit Jason unter einem Baum sitzen würde. Sam ging neben mir in die Hocke und flüstert mir ins Ohr ob er mich wirklich mit Jason alleine lassen konnte. Ich war kurz am überlegen, aber ich bezweifelte das Jason mir jemals etwas antun würde. Ich sagte ihm das, worauf er dann eher wieder willig aufstand und ging nachdem er mir noch Bescheid gesagt hatte das er für mich immer erreichbar wäre und in der Nähe bleiben würde. Ich umarmte ihn noch einmal schnell, ich konnte wirklich froh sein Sam als Freund zu haben, denn ich wusste das er immer für mich da sein würde. Nachdem er gegangen war, wand ich mich wieder Jason zu.
Synapsenkollaps... Nervenzusammenbruch... irgendetwas davon hatte ich gerade ganz sicher, wenn ich wie ein Verrückter lachte und gleichzeitig versuchte zu weinen, was so klang, als hätte ich extreme Stimmungsschwankungen. Ich lachte ein paar Sekunden ganz schrill und hoch, ehe ich ein paar Sekunden weinte und dann wieder lachte. Lives Worte, ob ich sie für eine Halluzination gehalten hatte, konnte ich aufgrund meines Zustands nicht beantworten. Ich war eine Zeit lang nur fähig dazu zu lachen und zu weinen, bis ich mich schließlich beruhigte und sie ansah. Dass sie noch weiter mit diesem Fremden geredet hatte, hatte ich dabei zum Glück für den Typen nicht mitbekommen. Als Live mich dann wieder ansah, schnaufte ich vor Aufregung. Es gab tausende von Fantasien, die sich mein Kopf mit meinen Halluzinationen ausgedacht hatte. Tausend Halluzinationen, die ein gutes Ende genommen hatten. Wobei 'gut' gelegentlich relativ für eine von uns beteiligten Personen war. Aber das wirklich 'Gute' war meistens, wenn Live und ich zu mir nach Hause gehen, wo wir sicher vor allem hier draußen waren. Dann küssten wir uns einfach, schliefen ein... und wenn ich Lives Aussehen auf einen anderen Menschen projizierte, dann schliefen wir auch immer miteinander. Ich biss mir wieder sehnsüchtig auf die Unterlippe und blickte auf ihre Lippen. Ich wollte sie wieder haben. Sie sollte wieder zu mir gehören. Wo wir schon bei den anderen Fantasien waren, in denen sie nicht bei mir bleiben wollte und ich sie deshalb nicht mehr gehen ließ und sie bei mir festhielt. Das war bei weitem noch nicht das schlimmste... aber ich wollte das 'Gute' damit erreichen. Erneut legte ich meine Hand an ihren Arm und ließ sie darüber streicheln. ,,Ich will dich wieder haben.'', sagte ich dann, rutschte näher an sie heran und ließ meine Hand hoch zu ihrem Hals und zu ihrer Wange streicheln, wo sie dann liegen blieb. ,,Ich will dich zurück.'' Dabei kam ich mit meinem Gesicht immer näher zu ihrem, sah sie eindringlich an und mein Herz schlug mir vor Aufregung bis zum Hals. Meine Halluzinationen lehnten mich niemals ab... also tat sie es auch nicht.
Ich beobachtete Jason gespannt und wartete auf das was er wohl als nächstes tun würde. Früher hatte ich manchmal Angst gehabt wenn Jason so drauf war und sich mal wieder irgendwo in einer Ecke zurückzog um zu weinen, zu schreien oder einfach alle zu Ignorieren und das war wirklich nicht immer leicht gewesen. Als er seine Hand an meinen Arm lehnte wusste ich nicht genau was ich jetzt tun sollte. Ich war einfach nur überfordert mit der ganzen Situation. Als er dann auch noch davon redete das er mich zurückhaben will rutschte ich ein Stück von ihm weg, *Das meint er doch jetzt nicht wirklich ernst ?, er der mich weg geschickt hat, er der mich aus seinem Leben verbannt hat will mich zurück ?!*. Meine Gedanken überschlugen sich und ich musste die Situation erstmal realisieren bevor ich ihm überhaupt antworten konnte. "Jason, du warst derjenige der mich weg geschickt und unsere Beziehung beendet hast, und jetzt willst du mich einfach zurück ?. So einfach ist es nicht, ich habe mir ein Leben aufgebaut hier und auch meine Freunde sind hier. Ich weiß nicht ob ich das alles nochmal durchmachen kann, am Ende schickst du mich wieder weg und was dann ?. Ich weiß das unsere Beziehung nie einfach war aber damit konnte ich leben, jedenfalls früher aber ich weiß nicht ob ich jetzt in der ständigen Angst leben könnte das du dich wieder von mir trennst oder dir irgendwas passiert wenn du dir wieder irgendwelches Zeug eingeschmissen hast. Ich kann das alles nicht mehr, ich muss jetzt gehen" sagte ich zu ihm. Es hatte mir einfach so viel Zeit und Mühe gekostet ohne ihn zu Leben und zu versuchen ihn zu vergessen und jetzt das, all der Schmerz war wieder am hochkommen und ich musste mich zurückhalten um nicht anzufangen zu weinen, was aber nicht so recht klappte dein ein zwei Tränen bahnten sich den Weg über meine Wange. Ich wollte nicht das er mich so sieht und ich stand auf, ich sah noch einmal in seine wunderschönen Augen, in denen man sich so gut verlieren und alles Drumherum vergessen konnte, was auch diesmal geschah, ich konnte es einfach nicht abstellen. Nachdem ich dann durch das Zwitschern eines Vogels aus ihrem Bann gerissen wurde, drehte ich mich endgültig um, um zu gehen.
Da sah man einmal wie sehr ich mich in meiner Scheinwelt des Wahnsinns, die ich für die Realität hielt, doch irrte. Als ihre Worte nicht einmal annähernd mit all meinen möglichen Vorstellungen dieses Zusammentreffens passten, brannten mir die Sicherungen durch. Ich kniff die Augen zusammen, zuckte mit meinem Kopf nach link und verkrampfte meine sonst so kontrollierten Gesichtsmuskeln und ließ meinen Kopf in dieser unnatürlichen Position verweilen, während sich meine Hände verkrampften und anfingen zu zittern, wie der Rest meines Körpers. Nein. Das passte nicht. Das stimmte nicht mit meiner Welt überein. Das war inakzeptabel. Das sollte, nein, es MUSSTE anders laufen. So ging das nicht. So durfte das nicht sein! In meiner Vorstellung war es nicht einmal so, dass es MEINE Schuld war, dass unsere Beziehung den Bach runter gegangen war. SIE hatte mich VERLASSEN und ALLEINE gelassen und zuvor ALLEINE lassen wollen! Was hatte ich da für eine andere Wahl! SIE hatte mich GEZWUNGEN das zu tun! SIE hatte mich in die Enge GETRIEBEN! Mir war nichts anderes übrig geblieben! Und jetzt wollte sie mich wieder alleine lassen?! Sie wollte mich wieder alleine lassen mit dem Gefühl ihrer Berührungen auf meiner Haut?! NEIN! Ganz sicher nicht! Ich fasste mit meinen Händen ins Gras, zog an den Grashalmen, scharrte mit meinen Nägeln über die Erde und drückte meine Fersen fest in den Boden, während ich weiter vor mich hin zuckte. ,,[...] ich muss jetzt gehen.'', waren ihre letzten Worte und da riss ich die Augen auf, ließ kurz locker, ehe ich mich wieder anspannte, weil sie aufstand. Nein. Ich ließ sie nicht gehen. Ganz sicher nicht. Das... verkraftete... ich... kein... zweites... Mal! Während ich das dachte, starrte ich ebenfalls hoch in ihre Augen, bis sie sich umdrehte und wirklich gehen wollte. Da sprang ich auf, ging natürlich die paar Schritte zu ihr und griff nach ihrem Handgelenk, um sie festzuhalten. ,,Nein, du darfst nicht gehen!'', schrie ich sie panisch an. ,,Ich lass dich auch nicht gehen. Nicht noch einmal!'', fuhr ich fort. ,,Das kann ich nicht zulassen!'' Es sei denn:,,Willst du mich umbringen? Ja? Dann tu mir den Gefallen und mach es richtig und lass mich nicht hier mich vor mich hin verrotten. Wie sehr musst du mich hassen, dass du mir das antust?! I-ich liebe dich doch.'' Dann fing ich wieder an zu lachen, weil mir letzteres so vorkam, als würde ich das zu einem Schwamm sagen - wie Spongebob - der alles was ich sagte in sich aufsaugte und irgendwann einfach wieder rausdrückte und sich mit Neuem voll saugte, während ich in dem ertrank, was wieder ausgedrückt wurde. Dass meine Gedanken absolut keinen Sinn ergaben, bemerkte ich nicht.
Ich merkte wie er plötzlich begann sich aufzuregen und schon fast am ausrasten war, nachdem ich mich dann umgedreht hatte um zu gehen, realisierte er glaub ich erst das ich das alles was ich gesagt hatte wirklich so meinte. Denn er begann plötzlich zu schreien, während er nach meinem Handgelenk griff nachdem er aufgesprungen war. Ich versuchte mein Handgelenk zu befreien aber ich schaffte es nicht, als er merkte das es nichts brachte mich nur anzuschreien und mir zu sagen das er mich niemals gehen lassen wird, was mir schon ziemlich Angst machte. begann er zu schreien das ich daran Schuld wäre wenn er sich umbringt und das ich ihn wohl sehr hassen müsste, denn sonst würde ich ihm das nicht antuen. Das machte mir alles aber noch mehr Angst und ich versuchte Instinktiv ein paar Schritte zurück zu machen, was ich aber nicht schaffte weil er mein Handgelenk so sehr festhielt. Da machte es seine Liebesbekundung auch nicht viel besser, ich wünschte mich gerade nur noch von hier weg. Ich begann nach Sam zu rufen, aber er kam nicht was mich langsam immer panischer werden ließ *Wieso kommt er denn nicht ?, er hat doch gesagt er würde in der Nähe bleiben* Das alles überforderte mich einfach total, also wand ich mich Jason zu "Jason, ich möchte nicht das du dich umbringst. Ich möchte das du ein schönes Leben führst, aber ich werde kein Teil dieses Lebens sein können denn wir passen einfach nicht zusammen" Ich merkte auch wie er begann meinen Arm immer fester zu drücken was mittlerweile wirklich schmerzte "Jason, du tust mir weh" sagte ich panisch und versuchte seinem Griff zu entkommen und sah ihn enttäuscht an, ich hätte niemals damit gerechnet das Jason mir jemals weh tuen würde.
Ich registrierte nicht, dass Live sich wehrte und es nicht wollte, dass ich sie festhielt. Ich war zu sehr fixiert auf ihr Gesicht und ihre Mimik. Ich bemerkte auch nicht, dass sie ein paar Schritte zurück gehen wollte und Angst hatte. Ich bemerkte das nicht. Erst als sie anfing zu schreien. Einen Namen. Sam. Nicht meinen. Es enttäuschte mich, machte mich traurig und war frustriert. Wer war das? Dieser Typ von vorhin? Natürlich wurde ich sofort eifersüchtig und wütend. Hatte sie einen anderen?! War es der Typ? Dieser 'Sam'? Ich schüttelte ungläubig mit dem Kopf und sah sie entsetzt an. Gerade als ich sie erneut panisch anschreien wollte, sagte sie meinen Namen. Live sagte, dass sie nicht wollte, dass ich mich umbrachte und sie wollte, dass ich ein schönes Leben führte. Da sah ich sie gleich wieder hoffnungsvoll an, aber diese Hoffnung machte sie gleich wieder zunichte, indem sie sagte, dass sie kein Teil dieses Lebens sein würde und wir nicht zusammenpassten. Sofort schüttelte ich hektisch mit dem Kopf. ,,Nein...nein... nein...'', murmelte ich leise und wurde immer lauter, während ich das wie ein Gebet vor mich hersagte. Ich überhörte so auch, dass ich ihr weh tat. Ich erinnerte mich an etwas anderes als dass wir nicht zusammen passten. Ihre Lippen, die so gut auf meine passten und ihr Körper, der sich perfekt an mich schmiegen konnte und dass sie super in meine Arme passte. ,,Das stimmt nicht!'', widersprach ich ihr sofort energisch. ,,Das ist nicht wahr!'', beharrte ich und schüttelte mit dem Kopf. ,,Du gehörst zu mir. Ich brauche dich. Ich kann kein schönes Leben ohne dich führen!'' Wie konnte sie nur so etwas sagen? Sie war sehr wohl ein Teil meines Lebens! Sie musste einer sein! Ich hielt Live auch weiterhin fest, merkte immer noch nicht, dass sie Angst hatte und weg wollte oder dass ich ihr weh tat.
Ich merkte wie er histerisch wurde, als uch begann nach Sam zu rufen der zu meinem Pech nicht auftauchte. Er bemerkte auch nicht das er mir weh tat sondern überhöhte es und schrie mich kurz darauf an, das dass was ich sagte nicht stimmen würde und das ich zu ihm gehören würde und ihm gehören würde, was mich zum Kopfschütteln brachte. Auch das er meinte er konnte ohne mich kein schönes Leben führen, stimmte nicht. Das könnte er bestimmt, immerhin hat er quch geschafft als wir getrennt waren und er drückte immer weiter zu und ich begann zu ziehen "JASON, du tust mir weh !" Schrie ich ihn an denn es war kaum mehr auszuhalten, aber er merkte es nicht und hielt mich weiterhin fest. "Du kannst sehr wohl OHNE mich Leben, dass hast du fünf Jahre lang geschafft und wirst es auch weiterhin schaffen, es gibt andere die besser zu dir passen" versuchte ich ihm einzureden und weg zu kommen. Was ich aber nicht schaffte, das alles war einfach nur noch beängstigend und so aufgebracht hatte ich jason wirklich noch nie erlebt. Vorher hatte ich vielleicht auch ein zweilmal über eine gemeinsame Zukunft nachgedacht aber Mittlerweile ist er einfach nur beängstigend. Er wurde auch immer gruselig und um seine Aufmerksamkeit zu bekommen legte ich meine Hand an seinen Kopf und drehte ihn so das er in meine Augen gucken muss, aus denen mittlerweile Tränen liefen. "Jason, du tust mir weh. Du zerdrückst meinen Arm. " sagte ich mit schmerzverzehrter Stimme und hoffte das er mich wenigstens jetzt los lassen würde, denn ich hatte mitllerweile Angst das er gebrochen ist, denn er hatte einmal verdächtig geknacktm
Live war es nun, die mit ihrem Kopf schüttelte und mich damit an den Rand der Verzweiflung brachte und darüber hinaus. Es tat so weh. Ich wollte doch einfach nur wieder mit ihr zusammen sein und glücklich werden. Meinen ganzen Körper durchzuckte ein beklemmendes, kribbelndes Gefühl und meine Wangen wurden heiß. Sie glühten schon richtig. Auch mein in meinem Kopf pochte es, er schmerzte, weil ich mich so sehr aufregte und da hinein steigerte. Ich brauchte Live! Ich brauchte sie! Als sie mich anschrie wurde alles nur noch schlimmer, weil ich somit jetzt schon langsam bemerkte, dass ich mich mit meiner Hand ziemlich an ihrem Arm festgeklammert hatte. Was man plötzlich für eine Kraft hatte, wenn einem das Adrenalin nur so durch den Körper schoss und wenn man gerade komplett den Boden unter den Füßen verlor und irgendwo zwischen Realität und Wahnsinn schwebte und hin und her und rauf und runter gerissen wurde, als wäre man ein Flummi in einem kleinen Käfig. Sie schrie mich an, dass ich ihr weh tat und sagte mir dann, dass ich sehr wohl ihn sie leben konnte und dass fünf Jahre geschafft hatte und ich es auch weiterhin schaffen würde. Ich schüttelte erneut mit dem Kopf, verzog mein Gesicht und kniff die Augen zusammen. Ich war am Ende! Ich schaffte das nicht mehr! Und nein, ich fand niemanden, der besser zu mir passte! Sie war das einzige, was ich noch hatte und was mich am Leben hielt und jetzt stieß sie mich einfach von mir! Als würde mein Körper den Reflex zum Atmen einstellen, als würde es in der Atmosphäre plötzlich keinen Sauerstoff mehr geben! Oder als würde man am Krankenbett eines Komapatienten einfach so den Stecker ziehen. Genauso fühlte ich mich nämlich! Wie in einem Koma, ein unendlich leerer Zustand, mal besser, mal schlechter, aber trotzdem irgendwie immer gleich und monoton, etwas, aus das man nicht alleine nicht heraus kam. Doch plötzlich legte Live eine Hand an meine Wange und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich sah ihr aufmerksam in die Augen und da fielen mir jetzt zum ersten Mal auf wie glasig sie waren. Ich schüttelte leicht mit dem Kopf. ,,Nein, nein, nicht weinen…’’, murmelte ich so sanft wie möglich, ließ ihren Arm los und versuchte sofort die Tränen links und rechts mit meinen Daumen weg zu wischen. ,,Nicht weinen, es ist alles gut. Alles wird gut.’’, sagte ich wieder wie ein Gebet vor mir her. ,,Ich bin da. Dir kann nichts mehr passieren.’’