Erst jetzt bemerkte er, wie sehr er mir weh getan hatte und versuchte mich zu beruhigen. Er begann auch damit die Tränen weg zu wischen, aber dazu war es schon zu spät. Doe Tränen flossen und ich konnte sie nun auch nicht mehr zurückhalten. Es wsr komisch ihn jetzt so sanft mir gegenüber zu erleben, so sanft wie er früher gewesen ist. Nun begann er auf mich einzureden, dass jetzt wo er bei mir ist ja alles gut werden würde, was mich nur den Kopf schütteln ließ. "Nein, Jason es wird nicht alles gut werden ubd mir kann sehr wohl etwas passieren wenn du bei mir bist, denn du kannst mich nicht vor dir selbst beschützen. Du hast mir wahrscheinlich gerade den Arm gebrochen und ohne dich wäre das nie passiert" schrie ich ihm mit verweinter und verzweifelter Stimme entgegen, das alles war einfach zu viel für meine Nerven. Aber auch das Sam nicht auftauchte, obwohl er mir versprochen hatte in der Nähe zu bleiben verletzte mich schon iwi. Er wusste genau was zwischen mir und Jason vorgefallen war und wie er manchmal werden konnte und ließ mich dann mit ihm alleine.., ich sah mich nochmal nach ihm um aber ich konnte ihn einfach nicht entdecken. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich mich jetzt in so einer Situation befinden würde. Es hatte heute morgen alles ganz normal angefangen und die Hochzeit sollte einfach eine ganz normale Feier bei Freunden werden, aber jetzt....jetzt ist es alles aber ganz sicher nicht das was ich erwartet hatte. Nichtmal in meinrn kühnsten Träumen hätte ich mir nicht vorstellen können das ich jason gerade hier begegnen würde. Ich hatte gedacht, er hätte sich mittlerweile ein eigenes Leben ohne mich aufgebaut, und hätte vielleicht sogar eine Beziehung. Der Gedanke hat mich verletzt aber ich hatte mir mittlerweile glaubhaft einreden können das es das beste für uns beide sei. Wenn es aber nach Jason geht es wohl genau das Gegenteil der Fall. "Wieso hast du mich überhaupt weggeschickt ?, wenn du mich so sehr zurück willst. Wenn du mich wirklich so sehr lieben würdest hättest du mich nicht weggeschickt" warf ich ihm die Worte voller verzweiflung entgegen.
Ich wurde immer verzweifelter, während ich weiterhin vergebens versuchte ihre Tränen wegzuwischen und sie dann auch noch mit dem Kopf schüttelte. Sie schrie mich dann auch an, dass nichts gut werden würde und sehr wohl etwas passieren konnte, wenn ich bei ihr war, weil ich sie nicht vor mir beschützen konnte. Meine Augen weiteten sich immer mehr und jetzt fing ich an energisch zu nicken. ,,Doch, doch! Das kann ich!'', widersprach ich ihr und verhinderte damit, dass der Vorwurf, dass ich ihr den Arm vielleicht gebrochen hatte, in mein Bewusstsein drang. ,,Ich bin für dich da, dir kann nichts passieren. Ich beschütze dich. Ich würde dir nie etwas tun.'', redete ich ihr sofort wieder entgegen, ehe sie mir an den Kopf warf, dass ich sie weggeschickt hatte. Das war nicht MEINE Schuld! ,,Du hast mich alleine gelassen! Du bist einfach weggegangen! Du wolltest einfach aus meinem Leben verschwinden und mich alleine lassen!'', schrie ich verzweifelt zurück und ging ein paar Schritte zurück. Ich fasste mir an meinen Kopf, der glühte und sich anfühlte, als würde er gleich platzen. ,,Ich liebe dich. Ich wollte NIE, dass du gehst. Ich wollte dich immer bei mir haben.'', sagte ich dann weiterhin verzweifelt. Wie konnte sie sagen dass ich sie weggeschickt hatte? Sie hatte mich einfach hier alleine gelassen. Mich zurückgelassen... Ich kniff die Augen zusammen, als mir etwas durch den Kopf huschte. *The cause of my heart aching is you.* Eigentlich ging der Text dieses Liedes nicht so, aber immer hörte ich es so. Nein, Live war nicht schuld. Sie war zu gut dafür. Es war niemals ihre Schuld. ,,Ich wollte dich nicht gehen lassen! Es tut mir so leid. Ich liebe dich!'', sagte ich dann und mir rannen nun auch die heißen Tränen über meine glühenden Wangen. ,,Es tut mir so leid. Ich wollte das nie!'', fuhr ich fort und konnte nicht mehr stehen, weil mir einfach die Kraft dazu fehlte und sackte zusammen, runter auf den Boden und auf die Knie, in den Fersensitz. ,,Ich wollte dich immer bei mir haben! Du solltest immer bei mir sein! Ich wollte nie ohne dich sein! Das ist so furchtbar! Ich schaffe das nicht! Es macht mich fertig, frisst mich auf, reißt mich auseinander...'', murmelte ich am Ende vor mich hin. ,,Ich würde mich am liebsten selbst aufreißen!'', schrie ich dann. Ich hatte wirklich oft das Verlangen danach mich selbst in zwei Stücke zu zerreißen, weil ich innerlich eh schon zerrissen und zerbrochen und zerstückelt war.
Er machte mir vorwürfe, angeblich wäre es meine Schuld weil ich ihn verlassen hätte und ich aus seinem Leben verschwinden wollte, das stimmte aber nicht mal ansatzweise. *Wieso dachte er das ?, er wollte dich das ich ging und hatte mich weggeschickt ?* das alles verwirrte mich noch mehr und er verstand anscheinend immer noch nicht das er mir wahrscheinlich den Arm gebrochen hatte, aber ich sollte gleich wirklich gehen denn mein Arm tat immer mehr weh. Kurz darauf als hätte er sich einmal um 180°Grad gedreht, begann er damit das er mich ja nicht gehen lassen wollte und das er mich liebte. Aber auch das es ihm leid tut und er das nie wollte. Ich hörte ihm zu und als er sich auf den Boden fallen ließ ging ich in die Knie und setzte mich neben ihn und als er dann begann zu schreien nahm ich seine Hand. "Jason, solche Gedanken solltest du gar nicht haben. Das Leben ist immer lebenswert auch wenn es manchmal nicht so scheint" sagte ich sanft und sah in seine wunderschönen Augen. "Glaub mir, ohne mich wirst auch ein wirklich schönes Leben führen können. Jetzt denkst du zwar du brauchst mich aber du wirst schon bald feststellen das es dir ohne mich bestimmt viel besser geht" versuchte ich ihm auf sanfte weise mitzuteilen das unsere Beziehung einfach keinen Sinn hatte und es besser für uns beide wäre uns zu trennen. "Ich muss jetzt wirklich gehe Jason, ich muss ins Krankenhaus und ich muss Sam finden" sagte ich und stand auf, dann sah ich ihn nochmal an und ging los um Sam zu suchen der jetzt noch irgendwo hier in der nähe rum laufen musste.
Live kniete sich dann neben mich und nahm meine Hand, was sich sehr gut anfühlte. Sofort verschränkte ich meine Finger mit ihren, um ihre Hand fest zu halten. Sie sollte meine Hand nicht wieder los lassen. Nie wieder! Ihre Worte waren kurzfristig auch ziemlich aufmunternd und Mut machend. Sie beruhigte mich damit ein wenig. Ich hörte auf meinen Kopf zu bewegen und hörte ihr zu. Sie meinte, dass ich solche Gedanken nicht haben sollte und dass das Leben immer lebenswert war, auch wenn es nicht so schien. Meines aber irgendwie nicht… meins war irgendwie durchgehend am Arsch. Ich zuckte mit den Mundwinkeln und gerade hatte ich mich etwas beruhigt, überrollte mich schon die nächste Welle, als sie wieder damit anfing mir einzureden, dass ich ohne sie ein schönes Leben führen könnte. ,,Nein…’’, widersprach ich ihr sofort wieder und schüttelte mit dem Kopf. ,,Ohne dich geht es mir nicht besser!’’, fauchte ich dann verzweifelt und fasste mir wieder an den Kopf, griff mit beiden Händen nach meinen Haaren und zog wieder leicht an diesen. Ich wollte das nicht hören! Sie sollte das nicht sagen! Sie durfte das nicht sagen! Sie musste doch sagen, dass sie mich liebte und mich auch wieder zurück wollte und nicht, dass ich alleine klar kommen sollte! ,,Ich kann das nicht!’’, sagte ich dann, ehe sie wieder sagte, dass sie gehen musste und ins Krankenhaus und Sam finden… Ich kniff die Augen zusammen und verkrampfte mich wieder. ,,Nein!’’, rief ich dann wieder. ,,Geh nicht weg! Lass mich nicht wieder alleine!’’ Aber da war sie schon aufgestanden und ging weg. Ich konnte nicht aufstehen, denn dazu fehlte mir die Kraft. Stattdessen zog sich in meiner Brust etwas zusammen und es fühlte sich so eng an. Es tat wieder so weh! Ich krümmte mich, schlang meine Arme um meinen Körper und machte mich ganz klein. Das half aber nicht! Es machte mich wahnsinnig! Ich gab irgendwelche verzweifelten Töne von mir und zog dann wieder an meinen Haaren. Ich hielt die Luft an, schnappte dann wieder nach Luft und schrie. Wie konnte sie mir das antun? Wieder! Wieso quälte sie mich so?
Ich hörte ihn nicht aufstehen während ich mich auf die Suche nach Sam machte und wollte mich zu ihm umdrehen aber ich wusste wenn ich das tun würde, würde ich wieder zu ihm zurück laufen. Kurz darauf fing er an zu schreien und ich musste mir die Ohren zu halten. denn ich konnte es nicht ertragen ihn so schreien zu hören. Die Hochzeitsgäste waren immer noch am Karaoke singen und mittlerweile auch relativ angetrunken weshalb sie seinen Schrei gar nicht warnahmen, ich dafür umso mehr. Trotz dessen das ich mir die Ohren zu hielt, als mir ein Junge entgegenlief, ich kannte ihn flüchtig er war mal mit Jason befreundet gewesen und anscheinend waren sie es jetzt wieder "Kannst du dich bitte um ihn kümmern, denn ich kann es nicht mehr. " sagte ich und die Verzweiflung war meiner Stimme war immer noch nicht ganz gewichen. "Ich weiß auch das er mir nie etwas böses tuen wollte aber wie es aussieht hat er mir den Arm gebrochen ohne es zu merken, pass gut auf dich auf" warnte ich ihn nochmal vor "und bitte ruf mich an wenn es ihm etwas besser geht" fügte ich hinzu und gab ihm schnell einen Zettel auf dem ich meine Telefonnummer aufschrieb. Danach machte ich mich auf die Suche nach Sam der mir besorgt entgegen kam. Er entschuldigte sich das er kurz weg war aber er musste zur Toilette, ich sagte ihm das es schon okay sei und ich nur noch hier weg wollte. Er wollte noch kurz unsere Jacken holen und bei Brian und Summer bescheid sagen das wir gehen würden, weil es mir nicht so gut geht, was ja auch stimmte denn mir ging es einfach nur beschissen. Ich setzte mich währenddessen auf einer der Bänke und wartete dort auf ihn.
*Nur mal schnell aufs Klo und koksen.*, dachte ich mir säuerlich. ,,Ist klar Jason.'', sagte ich brummend vor mich hin, während ich schon seit gefühlt 15 Minuten diesen verfluchten Kerl in dem Zelt suchte, aber nicht fand. Ich hatte nun auch beschlossen raus zu gehen, weil so langsam ging mir dieses Amateurgesinge auch auf die Eier. Ich verließ also das Zelt und sah mich nur ein paar Sekunden um, ehe mir schon eine brünette Junge Frau mit einem schwarzen Kleid entgegen kam und kaum stand sie vor mir und hatte angefangen zu reden, erkannte ich sie. Live. Jasons Ex. Okay, ich hatte gewusst, dass sie hier war und eigentlich hatte ich Jason von ihr fern halten wollen, was ich auch hinbekommen hätte, wenn er von der Toilette gleich wieder hier hergekommen wäre. Aber nein. Offensichtlich durfte man ihn keine Sekunde aus den Augen lassen, denn Live quatschte mich voll, dass ich mich doch mal bitte um ihn kümmern sollte, weil sie das nicht konnte. Wollte sie mich verarschen?! Was tat ich denn seit fünf Jahren?! Ich unterließ es aber ihr das zu sagen, sondern hörte ihr aufmerksam zu, als sie weitersprach. Er hatte ihr den Arm gebrochen. So ein Vollidiot! Sie gab mir dann noch ihre Nummer und wollte, dass ich sie anrief, wenn es ihm 'etwas' besser ging. Ich schüttelte einfach nur mit dem Kopf, hielt meine Klappe und konzentrierte mich aufs wesentliche: Jason beruhigen, der schon die ganze Zeit wieder herum schrie, bevor er hier auch noch Amok lief. Ich steckte mir die Nummer einfach in mein Jackett und lief gleich eilig zu Jason, der auf dem Boden lag. War ja nicht so, dass ich ihn so schon einmal gefunden hatte, nur bei sich Zuhause und in einer roten Pfütze in einem unbeschreiblichen Saustall, an den ich jetzt besser nicht zurückdachte, weil sonst würde ich mich wieder übergeben müssen. Ich ging dann in einem Meter Abstand von ihm in die Hocke. ,,Jason.’’, sagte ich ruhig und wiederholte das immer wieder, ehe er mich wahrnahm. Sobald er mich ansah hielt er inne, sah mich mit ganz großen Augen an, aus denen schon die ganze Zeit Tränen liefen und natürlich waren seine Pupillen geweitet wie sonst was, weil er sich ja vorher Drogen rein gepifffen hatte. ,,Ganz große Klasse.’’, seufzte ich, ehe er anfing mich voll zu heulen, dass ich ihn hier wegbringen sollte und er nach Hause wollte und es ihn mal wieder innerlich zerriss und er ja überall wieder diese Flecken sah und sie an seinem ganzen Körper waren. Was er sich eben alles so einbildete, in seinem Wahn und dann fing er wieder an so gequält zu schreien, als hätte er die größten Schmerzen, was er sich aber nur einbildete. ,,Ist gut, ist gut. Beruhig dich. Ich bring dich weg. Kannst du aufstehen?’’ Er reagierte nicht auf meine Worte und ich rollte mit den Augen. Gut, dann lief es wohl mal wieder darauf hinaus, dass ich ihn tragen durfte. Also hob ich ihn hoch und wtf! Wie leicht war der eigentlich?! Okay, so ging das nicht weiter und ich würde Live nachher ganz sicher nicht anrufen! Wegen ihr war er doch so drauf! Wieso hatte er sich eigentlich jemals in die verlieben müssen?! Ich trug ihn mit Leichtigkeit zu meinem Wagen, setzte ihn auf die Rückbank - nicht dass er auf die bescheuerte Idee kam mir ins Lenkrad zu greifen, um sich und mich umzubringen-, und stieg vorne ein. Dann sperrte ich erst einmal die Türen hinten zu, indem ich auf den entsprechenden Knopf drückte. Nicht, dass er während der Fahrt rausspringen wollte. Ja, die Selbstmordphase. Die käme demnächst, aber jetzt schrie er erst einmal weiter und weinte und krümmte sich auf dem Rücksitz und stampfte und drehte komplett durch. Toller Abend. Ich fuhr dann los, ließ etwas Musik laufen, die ihn hoffentlich beruhigte und sah immer mal wieder nach hinten. Nicht, dass er auf die Idee kam sich mit dem Gurt erwürgen zu wollen. Ich war schon ziemlich sauer auf ihn und auf sie! Hätte sie nicht einen Krankenwagen oder so für ihn rufen können?! Ich war es Leid immer den Retter zu spielen und ich brachte es nicht übers Herz ihn irgendwo einzuliefern. Das sähe er dann als Verrat an und immerhin kannte ich ihn seit ich sechs war. Ich hatte Jahre gebraucht bis er mein Freund wurde und er mir vertraute. Er war so etwas wie ein kleiner Bruder.
Ich saß auf der Bank und sah mir den Sonnenuntergang an, ich mochte den Anblick und er erinnerte mich an die Abende an denen Jason und ich draußen auf dem Dach oder im Park waren und uns zusammen den Sonnenuntergang angesehen haben während wir picknickten. Es waren so ruhige und friedliche Momente, die ich einfach nur genossen habe. Es gab keinen Streit, er hat nichts genommen und er hatte auch keinen seiner Wutausbrüche. Gerade diese Augenblicke haben mir gezeigt das trotz aller Komplikationen die Beziehung mit Jason genau das richtige ist, das wir zusammen gehörten. Aber anscheinend hatte ich mich geirrt, denn nachdem er mich rausgeschmissen und weg geschickt hatte stellte sich meine ganze Welt auf den Kopf, alles änderte sich einfach so. Gerade deswegen war es für mich so schwer zu verstehen wieso er in dem glauben lebte das ich gegangen wäre, dass ich keine Lust mehr auf unsere Beziehung gehabt hatte, denn ich wollte doch niemals gehen. Naja, es gab Momente in denen es mir wirklich sehr schwer gefallen ist zu bleiben, das war die Zeit in der er fast täglich was eingeschmissen oder irgendwelche Wutausbrüche gehabt hat. Ich bin aber trotzdem geblieben, allein aus dem Grund, dass die guten Augenblicke und auch meine Liebe zu ihm all das übertrumpft hatte. Nach unserer Trennung habe ich mich erstmal vor allen anderen zurückgezogen und bin ganz allein für mich geblieben und wenn ich ehrlich bin, ja ich habe auch daran gedacht das es doch einfach mehr Sinn machen würde aus dem Fenster zuspringen anstatt weiter zu leben. Ein kleiner Sprung und schon wären all die Schmerzen vorbei, ein kleiner Sprung und ich könnte vielleicht wieder glücklich werden, aber ich hatte es am Ende doch nicht getan. ich weiß nicht mehr genau warum aber mit ganz viel Hilfe besonders Sam hat einen sehr großen Anteil an alledem habe ich es geschafft aufzustehen und weiter zu machen, mein Leben weiter zu leben und zu akzeptieren das Jason und ich nicht zusammen gehören und er ein Leben ohne mich wollte. Ich habe versucht den ganzen Stoff nachzuholen und habe wieder angefangen zu Studieren und nebenbei habe ich noch in einer Bar gearbeitet in der Nähe meiner Universität. Ich war wieder glücklich und jetzt, nur diese paar Stunden, die Jason und ich uns wieder begegnet sind haben all das geändert. Ich hoffte auch dass Ronny mich wirklich zurückrufen würde denn ich wollte wissen wie es Jason geht und ob er sich wieder erholt, ich weiß er hat mich angeschrien, er hat mich verletzt aber irgendwie fühle ich mich doch für das alles verantwortlich. Immerhin habe ich ihn dort einfach sitzen lassen, ich habe ihm nicht geholfen sich zu beruhigen als sein Wutausbruch begann. Ich drehte mich zu der Stelle um an der ich Jason zurückgelassen hatte, Ronny hatte ihn mittlerweile weggebracht und Sam müsste eigentlich auch jeden Moment kommen aber wahrscheinlich war es nicht gerade leicht sich durch die große Menge an feiernden Leuten zu quetschen. Ichmerkte gar nicht wie schwer meine Augenlider geworden sind bis sie begannen sich zu schließen . Ich zwang mich dazu sie offen zu halten, denn ich konnte jetzt nicht einfach einschlafen, aber anscheinend hatte das alles meinen Körper genauso fertig gemacht wie mich. Besonders da ich die Nächte davor schon nicht viel schlaf hatte, naja er gibt mittlerweile keine Nacht seid der Trennung in der ich wirklich viel Schlaf hatte. Denn jedes mal reißt mich irgendein Albtraum aus dem Schlaf der dafür sorgt das ich die ganze restliche Nacht kein Auge mehr zu bekomme.
Ich hatte Kopfschmerzen, mein Kopf pochte und es fühlte sich so an, als würde einfach alles in ihm pulsieren und gegen meine Schädeldecke drücken. Dann war mir noch sch.eiße schlecht von der Aufregung, überall auf meiner Haut kribbelte es noch von Lives Berührungen. An meiner Wange, meiner Hand und das breitete sich alles auf meinen ganzen Körper aus und es fühlte sich schön und zugleich furchtbar an. Es war schön, weil es dieses alte Gefühl war, dass Berührungen auch schön sein konnten, aber jetzt mischte sich dieses Gefühl mit der Panik, dass diese Berührungen wie alle anderen auch nicht weggehen würden und für immer da wären und mich quälten. Deswegen fing ich wieder an mich zu kratzen. Am Hals, an der Wange und an den Armen. Dann weinte ich noch weiter, hatte weiterhin diese unerträglichen Schmerzen in meiner Brust. Deshalb riss ich mir während der Fahrt, erst einmal diese bescheuerte Fliege weg und keuchte dann. vor Aufregung, Stress, Panik, Angst, Wut, Trauer... irgendwie alles und das war zu viel! Es war einfach zu viel für mich. Ich ertrug das nicht mehr! ,,Halt an! Ich will hier raus! Ich will weg!'', sagte ich dann ganz plötzlich und sah mich durch den Rückspiegel skeptisch an, während ich schon anfing wie ein blöder am Griff der Tür zu rütteln, die nicht aufging. Ronny sagte nichts dazu, sondern fuhr einfach weiter, während ich mich hier hinten weiterhin darüber aufregte, dass ich raus wollte. ,,Ich will hier raus. Ich hab keine Lust mehr! Ich will nicht mehr!'', sagte ich weinerlich und verzweifelt. Das ging solange, bis er dann anhielt und das irgendwie nicht in der Gegend, in der ich wohnte, sondern bei sich. ,,Ich will nach Hause, Ronny! Fahr mich nach Hause! Oder, nein. Ich laufe!'', sagte ich dann hastig und er schüttelte nur mit dem Kopf. ,,Vergiss es.'', sagte er ernst, schnallte sich ab, stieg aus und öffnete dann die Tür hinten bei mir und holte mich raus. ,,Nein! Ich will nicht!'', quengelte ich und wehrte mich. so blieb ich nicht stehen, als er mich aus dem Wagen gezerrt hatte, sondern hing ein wenig rum, währen er mir unter die Arme griff und mich so festhielt. Er schleppte mich so dann auch zur Haustür und ich trat ein wenig um mich und schlug dafür heftiger um mich. Ronny murrte, dass ich den Sch.eiß lassen sollte und schleppte mich irgendwie noch die Treppen hoch und in seine Wohnung. Kaum war die Tür zu, hechtete ich los in die Küche, riss alle Schubladen nacheinander auf, bis ich die mit dem Besteck gefunden hatten. Kaum hatte ich ein Messer in der Hand und hielt es mir an den rechten Unterarm, als Ronny auch schon kam, sich in den Türrahmen stellte und die Arme verschränkte. ,,Leg das Messer weg! Das machst du doch eh nicht!'', sagte er angepisst und ich schüttelte mit dem Kopf. ,,Doch! Ich hab keine Lust mehr! Es tut so weh! Ich will nicht mehr! Ich ertrag das nicht mehr!'', schrie ich ihn an, meine Hand zitterte, weil ich mich so sehr anspannte. ,,Ich kann das nicht mehr! Ich schaff das nicht mehr!'', schrie ich weiter und nahm das Messer von meinem arm weg, um es mir an die Kehle zu halten. Ich kniff die Augen zusammen und zitterte weiter. ,,Ich liebe sie! Ich liebe sie über alles! Ich brauche sie! Aber sie braucht mich nicht! Sie braucht mich nicht mehr!'', schrie ich verzweifelt. Was sollte ich dann noch hier? Hm? Was sollte ich dann noch leben? ,,Was soll ich da noch leben? Ich hab doch niemanden mehr sonst! Ich hab gar nichts mehr!'' Ich war alleine, lebte alleine, schlief alleine... ,,Ich kann nicht schlafen, nicht glücklich sein, nicht normal sein, ich kann gar nichts! Was soll ich dann in so einer beschissenen Welt, in der man 'nützlich' sein muss, um zu überleben?!'', fauchte ich und nahm das Messer von meiner Kehle weg, um es mir mit der Spitzte zu meinem Brustkorb hinzeigend an die rechte Brust zu halten, da wo mein Herz saß. ,,Ich-will-das-nicht-mehr! Am liebsten würde ich mir mein verdammtes scheiß Herz rausschneiden, damit es aufhört sie zu lieben und mich zu quälen und mir weh zu tun!'', kreischte ich und biss mir auf die Unterlippe. ,,Ich 'soll' ein schönes Leben haben, hat sie gesagt! Wie denn?! Sie ist nicht da, ich verlier den Verstand, ich kann nicht schlafen... ja ein ganz tolles Leben! Echt wunderbar!'', fuhr ich sarkastisch fort. ,,Ich kann das nicht mehr! Ich mach das seit fünf Jahren und ES GEHT NICHT! Schau mich doch mal an!'' Ich stampfte auf den Fußboden und hielt das Messer mittlerweile auf Bauchhöhe. ,,Ich hasse mein Leben! Ich hasse mich! Ich hasse alles!'', schrie ich und bekam es immer noch nicht hin mir dieses sch.eiß Messer in den Körper zu rammen! Ich atmete ganz aufgeregt, knurrte vor Ärger, ehe ich das scheiß Messer auf den Boden donnerte und in meine Hosentasche griff. Ich zog ein Tütchen mit ziemlich vielen bunten Pillen raus, die ich alle auf einmal in meinem Mund schüttete und schluckte. Ich atmete weiterhin ganz aufgeregt und Ronny zählte ganz entspannt von 30 runter:,...25, 24, 23, 22...'' Ich knurrte ärgerlich und fauchte ihn an, dass er das lassen sollte, aber er zählte ruhig weiter:,,15, 14, 13...'' Ich zog die Augenbrauen zusammen und ballte nervös meine Fäuste. ,,...5, 4, 3...'' Und schon stürmte ich an ihm vorbei, hechtete ins Badezimmer zur Toilette, riss den Klodeckel hoch, steckte mir die Finger in den Hals und kotzte die vielen Pillen gleich wieder heraus. Meine Knie waren weich, ich spürte meine Beine irgendwie nicht mehr, noch weniger meine Arme. Es fühlte sich an, als würde ich nicht mehr zu meinem Körper gehören, während ich die Pillen ins Klo spuckte, weiter weinte, weil ich es einfach nicht auf die Reihe brachte mir das Leben zu nehmen. Weil ich einfach gar nichts auf die Reihe zu bringen schien! Nicht einmal das! Nicht einmal das bekam ich hin! Etwas so einfaches. Das war deprimierend! Das machte mich fertig!
Nach einiger Zeit, ich weiß nicht genau wie lange es gedauert hat, aber es kam mir sehr lange vor, kam Sam endlich. Ich zog mir meine Jacke an und wir gingen zum Auto, dort hielt er mir die Tür auf und ich stieg ein. Ich lehnte mich ans Fenster und meine Augen vielen vor Erschöpfung sofort zu und ich schlief ein. Ich sah mich um und ich befand mich auf einer Hochzeit, wir saßen in einer prachtvoll geschmückten Kirche, der Bräutigam stand am Altar aber ich sah ihn nur von hinten, konnte daher nicht erkennen wer er ist. Die Leute um mich herum waren alles Freunde von mir, ich kannte jeden einzelnen, niemand war mir Fremd. Als dann die Musik erklang, standen wir alle auf und richteten unseren Blick zum Eingang der Kirche. Es war eine große Flügeltür, sie öffnete sich und die Braut trat herein, sie trug einen Schleier so dass ihr Gesicht unerkannt blieb. Anmutig schritt sie zum Altar, dort blieb sie stehen und der Pastor begann mit seiner Ansprache. Am Ende gaben sich die beiden das 'Ja'-Wort, gerade als der Bräutigam das Gesicht der Braut offenbaren wollte um sie zu küssen, veränderte sich das Bild. Ich war plötzlich in einer alten Lagerhalle, Jason war auch dort aber er schien mich nicht wahr zunehmen. Er war auf etwas ganz anderes fixiert, auf einen Menschen der gefesselt an eine Wand gelehnt saß. Ich trat auf die beiden zu als ich das Gesicht der Person war stockte mir der Atmen, dass Mädchen war ich . Ich war es die dort saß, mit Tränen in den Augen und Jason anflehte sie frei zu lassen. Jedenfalls vermutete ich dass, denn ich härte kein Wort, dass alles lief ab wie in einem Stumm-Film. Plötzlich änderte sich wieder das Bild, aber währenddessen verschwand alles und ich wachte auf weil ich einen unglaublich starken Schmerz verspürte. Ich öffnete meine Augen und sah mich um, es war stockdunkel und ich saß definitiv nicht mehr im Auto. Als sich meine Augen so langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatte erkannte ich die Umrisse meines Zimmers um mich herum und ich lag auch nicht in meinem Bett, sondern daneben auf dem harten Boden. Wahrscheinlich hatte mein Sturz vom Bett auf den Boden den starken Schmerz ausgelöst. Ich stand auf und schrie kurz auf als ich mich aus versehen auf meinem Arm gestützt hatte. Ich ging in die Küche, und machte mir einen starken Kaffee. Nachdem er fertig war setzte ich mich an den Tisch und nahm einen großen Schluck.
Ich hasste ihn! Ich hasste diesen verdammten Mistkerl! Wie er da so entspannt und scheinbar seelenruhig im Türrahmen stand und mir ganz die Ruhe selbst dabei zusah wie ich jetzt versuchte mir die Seele aus dem Leib zu kotzen. Am liebsten hätte ich alles heraus gekotzt, was so in mir war! Ging aber nicht. Nach zwei Minuten umklammerte ich erschöpft und ganz zittrig und immer noch würgend und röchelnd und schnaufend die Toilette. Ich spürte meine Beine immer noch kaum, hatte keine Kontrolle über meine Hände, die mal wieder zu machen schienen, was sie wollten und wollte einfach nur schlafen und nie wieder aufwachen! Ich fühlte mich so leer und ausgelaugt und gleichzeitig so voller Hass. Hass auf alles, was mich hier festhielt! Mit diesem Hass schöpfte ich auch neue Kraft um mich etwas aufzurichten und schließlich ich aufzustehen. Ich taumelte an Ronny vorbei und lief zurück in die Küche und natürlich folgte er mir. In der Küche wurden meine Knie dann plötzlich wieder weich und ich fiel hin. Ich griff nach dem Messer, drehte mich auf den Rücken und hielt es in Ronnys Richtung, der mir aufhelfen wollte. ,,Alter!? Was soll das?’’, fauchte er mich ungläubig an. ,,Das ist deine Schuld! Kannst du es nicht lassen mir dauernd zu helfen? Hör auf damit! Wegen dir kann ich mich nicht umbringen!’’, schrie ich ihn an. Ja, wegen ihm hatte ich doch noch ein wenig etwas, das ich mit meinem Dahinscheiden zurücklassen würde und das konnte ich nicht zulassen. Ich rappelte mich wieder auf und stand unsicher fast zwei Meter von ihm weg und richtete immer noch das Messer auf ihn. ,,Jason! Mach keinen Scheiß jetzt!’’, sagte er und griff in seine Hosentasche, um sein Handy rauszuholen. ,,Nein! Ich hab keine Lust mehr! Ich will das nicht mehr!’’, schrie ich ihn weiter an und schüttelte mit dem Kopf und kam auf ihn zu. ,,Jason, leg das verdammte Küchenmesser weg! Ich schwöre dir, ich wähl den scheiß Notruf und dann schwöre ich dir bei Gott, dass man dich nie wieder rauslässt! Ehrlich. Es reicht! Hör auf mit dem Mist und leg das Messer weg! Du weißt ganz genau, dass ein Anruf reicht, um dich für immer weggesperrt zu bekommen!’’, drohte er mir und das schockte mich in dem Moment so sehr, dass ich das Messer wirklich einfach fallen ließ. ,,Nein!’’, kreischte ich und raufte mir wieder die Haare. ,,Du bist mein Freund! Du kannst mich nicht verraten! Du darfst mich nicht verraten!’’, schrie ich ihn an, bückte mich und hob das Messer wieder auf, um wieder damit auf ihn zu zeigen und ging einen Schritt auf ihn zu. ,,Dann ersteche mich lieber gleich hier und auf der Stelle! Ramm mir das Messer schön rein, am besten in den Rücken!’’, brüllte ich, ehe er mir das Messer aus meiner zittrigen Hand schlug und als ich auf ihn los gehen wollte, brauchte er mir lediglich eine zu verpassen und schon taumelte ich zur Seite, knallte mit dem Kopf gegen die Wand, spürte kurz den Schmerz und sah dann nur noch schwarz und dämmerte innerhalb von Sekunden weg.
Ronny
Ohne wirklich zu wissen, was ich tat, hatte ich zugeschlagen und ihm eine verpasst. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass er einfacher als ein Boxsack zur Seite strauchelte und sich noch seinen verdammten kranken Schädel an die Wand schlug. Es schockte mich im ersten Moment unheimlich und ich blieb erstarrt stehen, während er da so halb an der Wand gelehnt schlaff da saß. ,,Fuck!’’, stieß ich aus und hockte mich sofort neben ihn, um zu gucken, ob er noch lebte. Das tat er zum Glück, denn er hatte noch einen Puls. Zwar schwach, aber da war einer. Er war einfach nur bewusstlos. ,,Du Spinner.’, knurrte ich und schnippte ihm gegen die Stirn. Bekam er ja sowieso nicht mit. Was war denn in ihn gefahren, dass er plötzlich auch auf mich losging?! Normal - wobei das bei weitem alles nicht mehr normal war - heulte er nur rum, wollte sich selbst umbringen, machte sich selbst so fertig, bis er dann irgendwann vor Erschöpfung einfach still wurde und nur noch innerlich vor sich hinwimmerte und in irgendeiner Ecke hockte und sich sonst etwas vorstellte. Aber nein. Heute hatte er noch einmal einen drauf gesetzt und mich mit einem sch.eiß Messer bedroht! WTF?! Was zur Hölle war bitte passiert? Ohne groß weiter nachzudenken, nahm ich die Nummer aus meinem Jackett, die mir Live gegeben hatte und rief sie an. War zwar mitten in der Nacht, aber scheiß drauf. Ich wollte wissen, was da passiert war, dass er jetzt auch noch das letzte bisschen Verstand über Bord warf und auf MICH - seinen besten Freund - los ging und mich umbringen wollte! Ich klemmte mir das Handy zwischen Ohr und Schulter und hob Jason dann wieder hoch, da ich ihn da nicht so liegen lassen konnte! Der Anblick war furchtbar für mich! Aber ich hatte keine andere Wahl gehabt, als ihn zu schlagen! Schnell mal eine Beruhigungsspritze holen, war leider nicht drin gewesen! Während es klingelte, trug ich das Fliegengewicht in mein Schlafzimmer, legte ihn aufs Bett und lief dann ins Wohnzimmer. Dort ließ ich mich auf der Couch nieder und realisierte nur so halb, was ich getan hatte und was passiert war.
Ich trank meinen Kaffee, ich ging leise zu Sams Zimmer und öffnete so vorsichtig wie möglich die Tür. Er lag im Bett und schlief, ich machte das Fenster zu da es wirklich kalt im Zimmer war und ging danach wieder raus. Ich hörte mein Handy klingeln und zuckte zusammen, der Klingelton war ziemlich laut wofür ich mich selbst gerade verfluchte. Ich lief aus dem Zimmer die Treppe hoch, aber ich kam nicht rechtzeitig ans Telefon. Ich schaute nach wer mich angerufen habe, aber ich kannte die Nummer nicht *Vielleicht war es Ronny*. Ich wollte die Nummer gerade zurückrufen als mein Handy wieder klingelte mit der selben Nummer. Ich ging ans Telefon "Live Hunter", meldete ich mich und kurz darauf meldete sich Ronny. ich war wirklich froh dass er mich angerufen hatte, denn ich machte mir wirklich Sorgen um Jason. "Was ist los ?, ist mit Jason alles okay ?" fragte ich ihn besorgt und hoffte auf eine Antwort von ihm.
Das Mädchen ging nicht ran. Sie ging nicht ran! Wollte die mich eigentlich verarschen?! Ich legte auf und wählte gleich noch einmal die Nummer. Und wenn ich die Bitch aus ihrem Bett klingeln musste und wenn ich bis morgen früh hier saß! Ich würde nicht locker lassen! Zu Glück ging sie beim zweiten Versuch gleich ran, nannte ihren Namen und ich quasselte schon drauf los:,,Ronny. Was zum Teufel ist bitte passiert?!'', noch ehe sie ihre Frage zu Ende hatte stellen können, was los war und ob mit Jason alles okay war. ,,Ob mit Jason alles 'okay' ist?! Ist das dein sch.eiß ernst?! Was ist bitte passiert? Der ist gerade mit einem scheiß Messer halb auf mich losgegangen! Weißt du, in fünf Jahren, in denen ich mich darum gekümmert hab, dass er sich gefälligst unter Kontrolle hat, hat er das nicht einmal gemacht, nicht einmal dran gedacht und heute geht der auf mich los? Was hast du zu ihm gesagt, dass er so ausgerastet ist?!'', brüllte ich hektisch ins Telefon. Jaaaa, für diesen Anfall von gerade eben gab ich ganz klar ihr die Schuld. Momentan. Gerade war ich nicht fähig rational zu denken, weil mir der Schock immer noch tief in den Gliedern saß. Ich hatte ihn noch nie so drauf erlebt! Noch NIE! Nicht einmal in der darauffolgenden Nacht, als Live ihn verlassen hatte, als er mich zu sich Nachhause zitiert hatte und es als 'Notfall' bezeichnet hatte, wobei 'Notfall' weitaus untertrieben für die die Sauerei, die er da in der Wohnung hinterlassen hatte. Keine Ahnung, ich weiß nicht was passiert ist, ich hab nichts mitbekommen... und so weiter waren seinen Aussagen gewesen und ich sollte niemanden anrufen, weil ich ja sein Freund war und ihn nicht im Stich lassen konnte und er das ja nie wieder tun würde, weil er ja jetzt 'frei' war... jap, ich sah wie er das nie wieder tun wollte! Hatte er ja gerade versucht! ,,Fuck...'', fluchte ich und hatte nicht mitbekommen, ob Live schon geantwortet hatte.
Ich hörte ihm geschockt zu und wusste erst nicht was ich sagen sollte "Ist mit dir alles okay ?" war das erste was ich fragte und eigentlich wäre ich am liebsten direkt zu den beiden gefahren, aber ich wusste nicht ob das gut Enden würde. Ich fing an ihm zu erzählen was passiert ist, bis ich merkte das er überhaupt nichts mitbekam weil er gerade total überfordert mit der Situation war, so wie ich als Jason und ich bei der Hochzeit versucht haben miteinander zu reden. "Hörst du mir überhaupt zu ?" fragte ich ihn dann leicht genervt, ja denn er konnte sich gerne so viel beschweren wie er wollte aber ich litt auch unter dem ganzen Scheiß, nur weil ich es schaffe mich zu kontrollieren brauchte er mir ganz sicher nicht die Schuld an alledem geben, denn das tat er. Allein sein Tonfall sagt alles. "Jason, hat mich rausgeschmissen, nicht ich habe unsere Beziehung beendet, er hat es getan. Dass er mich jetzt zurück will wo ich es endlich geschafft habe mir ein Leben ohne ihn aufzubauen kann ich auch nicht verhindern. Das mit dem Angriff tut mir wirklich leid, aber er hat es doch schon fünf Jahre ohne mich ausgehalten, er wird bestimmt jemand anderen finden" Irgendwie versuchte ich mir das alles auch selbst ein wenig einzureden, denn Jason würde so schnell niemand anderen finden, dazu ist er mittlerweile schon zu kaputt. "Ich glaube es wäre nicht so gut wenn ich jetzt vorbeikommen würde, wenn ich dann gehe fängt das alles wieder von vorne an" sagte ich noch zu ihm und ließ mich auf einen Stuhl fallen. ich war nur noch verzweifelt, diese fünf Jahre waren wirklich hart, aber das jetzt, ist kein vergleich. Er schafft es einfach innerhalb eines halben Tages mein komplettes Leben wieder zu verändern. Ich habe ihn geliebt und das tue ich auch immer noch, irgendwie aber es ging einfach nicht mehr. Ich zuckte zusammen als ich Jason plötzlich wieder im Hintergrund irgendwas rufen hörte, ich konnte es aber leider nicht verstehen genauso wenig wie Ronnys Antwort da er den Hörer ein wenig von mir weg hielt. Ich war froh das er jetzt für Jason da ist, sie kennen sich schon so lange und Jason braucht jetzt wirklich jemanden. Immerhin hat er mich am Arm verletzt, hat Ronny mit dem Messer bedroht, er muss völlig am Ende sein und irgendwie ist das alles auch noch meine Schuld.
Als sie mich fragte, ob alles okay war, hätte ich sie am liebsten angeschrien, dass das ja wohl kaum 'okay' war. Sie meinte zwar eher, ob Jason und ich okay waren, aber egal. Ich hatte darauf nicht geantwortet, war zu sehr in meinen Gedanken versunken gewesen und erst als sie fragte, ob ich ihr überhaupt zuhörte, kam ich wieder zurück und seufzte. Wieso klang SIE denn genervt? Sie musste sich ja gerade nicht mit Jason rumschlagen. Im wahrsten Sinne des Wortes! ,,Sorry, ich war abwesend... ist nicht gerade einfach zu verarbeiten, dass der beste Freund einen gerade abstechen wollte vor lauter Verzweiflung.'', knurrte ich, ehe sie anfing mir da was ganz interessantes zu erzählen. ,,Warte, was?! Ich dachte du hättest ihn verlassen.'', sagte ich dann irritiert. Jason hatte mir erzählt, dass SIE ihn verlassen hatte! Und wem sollte ich jetzt was glauben? Sie redete weiter, meinte, dass er es ja auch jetzt fünf Jahre auch geschafft hatte und er ja jemand anderen fand. ,,Joa, klar wird er 'jemanden' anderes finden. Sobald man dich klonen kann oder er in einer Irrenanstalt ans Bett gefesselt wird und fröhlich vor sich hinvegetierend mit einer Fantasie von dir in einer Fantasiewelt lebt.'', sagte ich sarkastisch und verdrehte die Augen. Sie sagte dann noch, dass sie glaubte, dass es keine gute Idee wäre jetzt zu kommen. ,,Bloß nicht!'', sagte ich schnell. ,,Das war noch lange nicht alles...'', fügte ich noch hinzu, ehe Jason plötzlich anfing zu schreien. Ich seufzte. ,,Sag ich doch.'', knurrte ich und stand auf, um in mein Schlafzimmer zu gehen. Jason befand sich noch auf dem Bett, aber rastete wieder vollkommen aus. Er trat und schlug um sich und zappelte wie ein Fisch, den man gerade aus dem Meer gefischt hatte. Er schrie sich mal wieder die Selle aus dem Leib, zerrte an sich selbst herum, ehe er sich plötzlich aufsetzte. ,,Warte kurz.’’, sagte ich und legte mein Handy kurz weg. Jason sah mich ganz entgeistert an und fragte sofort panisch, mit wem ich da telefonierte. ,,Ganz ruhig.’’, sagte ich zu ihm und hob beschwichtigend meine Hände. ,,Nur ein Kumpel, der noch auf der Hochzeit ist und wissen will, wieso ich schon gegangen bin.’’, log ich und musterte ihn. Kaum hatte ich die Hochzeit erwähnt, ging es wieder los. ,,Sie hat mich verlassen! Sie hat mich einfach alleine gelassen!’’, heulte er dann gleich wieder los. Wer? Live. Er fing an wirres Zeug zu reden. Er dachte erst, dass sie nur eine Halluzination gewesen war, dann war sie aber echt und hatte sie angefasst… da stoppte er auch schon, fing an zu keuchen und zog sich Hemd und Hose aus. Damit fing er an sich zu kratzen wie ein Irrer. ,,Nein, nein, nein!’’, schrie er. ,,Sie hat mich angefasst! Hier und hier… überall! Se sind überall!’’, rief er panisch, wurde hektischer und ich seufzte. Er sah wohl wieder die ‚Berührungen‘ von vor was weiß ich wann! Alles nur Einbildung, aber er glaubte das wirklich zu sehen. ,,Jason. Da ist nichts.’’, sagte ich ruhig und sofort streckte er mir seine feuerrot gekratzten Arme entgegen mit einem trotzigen ‚Doch!‘ und schon machte er weiter. ,,Die gehen nie wieder weg! Die bleiben da für immer! Sie fressen sich durch Miene Haut, ätzen sie weg und sind dann immer da!’’, weinte er dann und kratzte sich die Arme blutig und sich verrückt. Dann sprang er mit einem Mal auf, rannte an mir vorbei, ich griff mein Handy und folgte ihm. Er war ins Bad gerannt. Gut. Dann duschte er jetzt bis er halb erfroren war. ,,Bin wieder da.’’, sagte ich und ging zurück ins Wohnzimmer, um mich auf dem Sofa nieder zu lassen. ,,Jetzt musst du mir mal deine Sicht der Dinge erklären, denn ich bezweifle, dass Jasons Erzählung irgendetwas mit der Realität zu tun hat...'', seufzte ich. Traurig, aber wahr.
Ich war froh das er sich meine Version der Dinge anhörte und mich nicht gleich verurteilet, dass was mich wirklich wunderte ist das Jason auch Ronny erzählte. Aber das musste doch bedeuten das er das alles wirklich glaubte, er glaubte wirklich das ich ihn verlassen hätte das ich diejenige gewesen sei die beschlossen hatte jetzt ein Leben ohne ihn zu führen, dabei war das alles doch genau andersherum *Wieso macht er so etwas ?, das ergibt doch alles gar keinen Sinn* aber naja, bei Jason macht fast nichts Sinn. "Ich bin wirklich froh das du dir auch meine Seite der Geschichte anhören willst" sagte ich und begann zu erzählen. "Es fing alles vor fünf Jahren an, als ich ihm erzählt habe das dass College an dem ich Studieren will etwas weiter weg liegt und wir dafür umziehen müssen. Es hat ihn ziemlich aufgeregt aber es hat sich ein wenig gelegt nachdem ich ihm gesagt hatte das ich bei ich Wohnen bleiben würde und abends die zwei Stunden zu ihm zurück fahren würde. Als ich dann irgendwann Abends nach Hause kam stand er mitten im Flur und schrie mich an, ich sollte meine Tasche packen und verschwinden, ich sollte aus seinem Leben verschwinden und unsere Beziehung sei beendet. ich habe noch versucht mit ihm zu reden aber es hat einfach nichts gebracht er wollte nicht mit sich reden lassen also habe ich notgedrungen meine Sachen genommen und bin gegangen. Ich hatte erst niemanden also bin ich zurück zu einem alten Freund, ich habe auch noch ein paar Tage danach versucht ihn zu erreichen aber er hat mich ignoriert und ich weiß nicht wieso." begann ich erstmal von dem Tag unserer Trennung zu erzählen um danach auf das Gespräch am Baum auf der Hochzeit zurück zu kommen. "Ich habe ihn nun mal zu erst bei seinem Auftritt auf der Bühne gesehen was mich ziemlich mitgenommen hat, irgendwann habe ich mich draußen hingesetzt als ich plötzlich Jason neben mir hörte. Er begann mit mir zu reden, über früher. Ich war überrascht, denn immerhin hatte er mich rausgeschmissen und begann dann sich darüber aufzuregen wieso ich ihn verlassen hatte. Als am Ende mein bester Freund dazu kam realisierte er erst das ich keine Halluzination ist was er anfangs gedacht hatte, ich wollte gehen aber er hielt mich fest und wollte es nicht und schrie mich an. Was mich einschüchterte. Am Ende bin ich dann doch noch gegangen nachdem er mich losgelassne hatte und dann habe ich dich getroffen. Das ist die Kurzversion" sagte ich und hoffte das er mich jetzt etwas mehr verstehen könnte.