Ich grinste breit, als er mir die Zunge rausstreckte und vorher noch sein Gesicht verzogen hatte. An solche Ansagen sollte er sich besser gewöhnen, denn die kamen öfters mal, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Zu den Rutschen sagte Constantin ebenfalls, dass er das lahmarschig fang und dann fing er an ein wenig zu erzählen. Er war nur ab und zu mal hier gewesen, wegen seinem Vater, von dem er auch den Club geerbt hatte. In den Ferien war er viel in der Stadt gewesen, da er ja noch niemanden kannte. Schade, dass er da nicht schon auf mir getroffen war. Gut, um die Uhrzeit, in der er in der Stadt war, lag ich wahrscheinlich besoffen in meinem Bett. Ähm... ja, ich hörte ihm dann weiter zu und er meinte, dass wir mal in einen Zirkus besuchen sollten. Ich zuckte leicht mit den Schultern und nickte dann. ,,Klar, wieso nicht? Ich war noch nie in meinem Zirkus.'', sagte ich zu ihm. Ich hatte ja nie jemanden gehabt, der mit mir dorthin gegangen war. Ich sah seinen ganz begeisterten Blick und der brachte mich sofort wieder zum Lächeln. Wie süß er doch mal wieder war. Da wollte man gleich mit ihm kuscheln. Als nächstes fragte er mich, ob es hier nicht irgendwo ein Spukhaus oder eine verlassene Irrenanstalt gab. Ich runzelte die Stirn und wie er grübelte ich kurz, ehe mir das aber schnell wieder in den Sinn kam. Wie oft hatten Steven, Ace, Ant und ich versucht in diesem Haus zu übernachten? Zu oft. Zu unserer Verteidigung : Wir waren gerade mal zwölf gewesen. ,,Ja, klar. Das ist tatsächlich so eine Irrenanstalt aus dem Mittelalter. Da stehen noch die Betten rum... aber ansonsten nichts mehr.'', erzählte ich ihm.
Meine Angst über die Aussage verflog aber ziemlich schnell als er mit den Schultern zuckte. Er meinte, dass wir dahin gehen können und warum nicht. Dazu fügte er noch, dass er selbst noch nie im Zirkus war. Das fande ich jetzt irgendwie eigenartig. Ich hätte Lio schon zugetraut, dass er mehrere Male im Zirkus war mit seiner Familie. Zumindest als er deutlich jünger war. Ob man das jetzt noch Familie nennen kann? Um so mehr freute ich mich deren Platz ein zu nehmen. Er würde einfach mit mir in den Zirkus gehen. Das mit der Familie ist vielleicht zu übertrieben und zu früh. Also ich hatte nicht vor mit Lio jetzt hier und sofort eine Patchwork Familie zu gründen. Oooh hell no! Das würde ich ihm aber auch nicht zumuten wollen. Er wäre doch bestimmt schon mit einem Kind überfordert. ,,Cool, dann ist das von uns beiden das erste Mal." und grinste ihn an. So'n Zirkus war ja auch was, das man einmal im Leben gesehen haben muss. Auf meine Frage hin grübelten wir beide kurz. Also ich hatte so ein Spukhaus hier in Beacon Hills tatsächlich mal gesehen als ich Motorrad gefahren bin aber ich bin mir sicher, dass es bewohnt war. Und ob es in Beacon Hills noch stand war auch eine einzelne Theorie als ließ ich den Gedanken einfach unausgesprochen. Lio brach dann das Nachdenken und meinte, dass es hier wirklich eine verlassene Irrenanstalt aus dem Mittelalter gibt. Ich schaute ihn ganz gespannt an was er mir darüber noch so berichten könnte und setzte mich an den Beckenrand. Aber er meinte nur, dass da nur ein paar Betten stehen und sonst nichts weiter. Ich rollte mit den Augen. ,,Du kannst den Spannungspegel echt dropen. Als ob da nur noch Betten stehen. Da müsste noch viel mehr drin sein. Und woher will der werte Herr das alles denn wissen? Warst du schon da? Hast du dort übernachtet?" Ich ließ mich zurück ins Wasser fallen und lehnte mich mit dem Rücken an. Dabei verschränkte ich meine Arme. Endlich würde er auch mal etwas von sich erzählen. Also schaute ich ihn an und musste kurz lächeln aber ich schaute dann ganz schnell wieder weg. Mein Herz rast schon wieder krankhaft. Vielleicht sollte mal zum Arzt gehen? Und schauen ob es auch noch stehen bleibt? Okay nein am Ende bin ich wirklich krank
Meine Mundwinkel blieben ununterbrochen oben, als er sagte, dass er auch noch nie in einem Zirkus gewesen war. Dann war ich immerhin doch nicht das einzige Kind, dass noch nie in einem Zirkus gewesen war. Das war dann nicht mehr so ganz deprimierend und traurig. Alleine hatte ich auch nie in den Zirkus gewollt. Um ehrlich zu sein hatte ich da nicht einmal dran gedacht. Ich war immer zu sehr damit beschäftigt Mist zu bauen und damit meinen Vater dazu zu kriegen her zu kommen. Wie man sah, war mir das nie gelungen. Ehrlich, ich konnte mich von der Treppe runterstürzen und mir eine Gehirnerschütterung holen oder mir das Bein brechen! Das hatte ihn alles nie interessiert. Constantin meinte dann, dass ich die Spannung echt gut zunichte machen konnte und meinte, dass noch mehr in dem Haus sein musste. Er wollte dann auch gleich wissen, woher ich das wusste und ich grinste ihn an. ,,Ich war dort ab und zu mit Steven, Anthony und Ace. Meistens tagsüber und das ist auch schon Jahre her. Aber bis auf ein paar Krankenbetten und Toilettenschüsseln und anderen Möbeln ist da nichts mehr. Immerhin steht das Ding seit mindestens zwei Jahrhunderten leer und verfällt. Wer weiß, wer da alles schon was ausgeräumt hat... Keine Foltermaschinen, keine elektrischen Stühle oder Zwangsjacken sind dort zu finden.'', sagte ich grinsend, da er sich so etwas wohl erhofft hatte. ,,Kann aber sein, dass an den Betten noch so alte Lederhalterungen sind... da bin ich mir nicht mehr sicher.'', überlegte ich dann. Das gab es ja heutzutage auch noch, um total gestörte Patienten im Bett zu behalten... falls die Filmindustrie da nicht log.
Als er mir das alles erzählte hörte ich ihm gespannt zu. Doch als er dann sagte, dass er mit Ace, Steven und Anthony dort war verließ mich meine Motivatin es zu besuchen. Auch wenn es schön war zu hören, dass er mit seinen Freunden dort war und auch nur wenn die Sonne schien, hatte ich keine Lust mehr es zu besuchen. Die Gegenstände waren auch nicht reizbar. Vielleicht waren Nachts paranomale Aktivitäten zu gange. Ich weiss nicht wieso aber ich mag Ace nicht. Er ist merkwürdig. Aber ich vermute Lio kommt gut mit ihm zurecht. Ich atmete tief ein und wieder aus. Hatte Lio mal Interesse an einen von den ihrer Gruppe? ,,Wollen wir zurück zu unserem Platz?" fragte ich dann einfach und stemmte mich wieder aus dem Wasser. ,,Und wegen der Irrenanstalt: klingt nicht gerade verlockend. Also wenn ich eine besuchen will, dann fahre ich lieber wo anders hin." und lachte.
Ich musterte Constantin fragend, als er nach meiner kurzen Erzählung so tief ein- und ausatmete. Das machte man eigentlich nur, wenn man versuchte sich selbst zu beruhigen oder gerade einen Marathon gelaufen war oder sonst wie aus der Puste. Und da er letzteres nicht sein konnte, weil wir hier schon länger verweilten, war es wohl eher ersteres. Hatte er vielleicht Angst vor solchen verlassenen Häusern? Vielleicht war er ja abergläubisch oder so? Wobei ich das nicht wirklich glaubte. Als er vorschlug, dass wir zurück zu unserem Platz gingen, nickte ich. Ich hatte nichts gegen herum liegen. Im Gegenteil. Das kam mir gerade sogar sehr gelegen. Also nickte ich kurz zustimmen und kam wieder aus dem Wasser heraus, während Constantin noch sagte, dass er die Irrenanstalt nicht so verlockend fand und wenn er eine besuchen wollte, dann fuhr er lieber zu einer anderen. ,,Andere Frage: Wer will überhaupt schon eine Irrenanstalt besuchen? Da gibt es deutlich bessere Orte!'', sagte ich daraufhin. Ich war ja schon froh, dass Constantin doch nicht irre war und ich ihn deshalb voraussichtlich - und hoffentlich - nicht in einer besuchen musste, um ihn zu sehen. Das würde ich nämlich nicht hinkriegen. Gemeinsam mit Constantin lief ich dann zurück zu dem Platz, an den wir unsere Handtücher ins Gras gelegt hatten. Ich ließ mich auch sofort auf dem Handtuch nieder und legte mich auf den Rücken. Für einen Moment schloss ich auch meine Augen, spürte die Ruhe in mir und öffnete sie dann wieder, um wieder zu Constantin zu sehen. Von ihm konnte ich meine Augen echt nicht lange weglassen.
Auf seine Frage hin, warum man eine Irrenanstalt überhaupt besuchen sollte, blieb ich kurz stehen. Mein Blick grüßte den Boden bis ich wieder zu Lio sah und mit den Schultern zuckte. Er hatte recht. Warum sollte man so einen abscheulichen Ort freiwillig besuchen wollen? Gerade ich. Ich wo froh war dort draußen zu sein. Viele suchen ja nach Adrenalinkicks, wenn sie Nachts eine Nervenheilanstalt erkunden wollten. Und vielleicht wollte ich einfach nur normal sein, dazu gehören und mir nichts anmerken lassen. Die Nächte dort waren depressiv, traumatisch und verängstigend. Als wir zusammen zum Platz liefen wirkte ich wohl tief in Gedanken aber das wollte ich nicht. ,,Du hast wohl recht. Aber viele suchen gerne den Adrenalinkick." und zuckte erneut mit den Schultern. Lio lag bereits schon auf seinem Handtuch und hatte die Augen geschlossen aber eröffnete sie wieder als ich mit meinem Satz anfing. Ich bin echt froh, dass Lio daran keine Interesse gewann. Ich müsste mich somit meiner Vergangenheit nicht stellen. Ich legte auf mein Rücken und legte meinen Kopf auf meine Arme. Bei dem beobachten der Wolken taten meine Augen nach kurzer Zeit weh und ich blickte auf die Seite zu Lio. Im Sonnenlicht hatte er noch viel schönere Augen
Ich runzelte kurz die Stirn und öffnete meine Augen gleich wieder, als er sagte, dass manche ja auch einen Adrenalinkick damit suchten. Damit hatte er schon recht. Das hatte ich mit den anderen ja eigentlich auch gesucht. ,,Hmm...'', antwortete ich ihm und nickte dann leicht. Für eine Weile sah Constantin in den Himmel, ehe er dann wieder zu mir sah. Er sah mir direkt in den Augen und ich ihm. Ich mochte ihn. Sehr sogar und das war unglaublich, da ich ihn noch nicht lange kannte. Aber er machte mich irgendwie glücklich und es war jetzt schön einen ganzen Tag mit ihm zu verbringen. Das Drama von heute morgen hatte ich schon längst wieder verdrängt. Ich genoss lieber die Zweisamkeit mit ihm. Ich rollte mich dann kurz auf den Bauch und zog seinen Rucksack zu mir, in den ich vorhin noch meine Sonnenbrille geworfen hatte, da ich die unbeaufsichtigt nicht draußen hatte rumliegen lassen wollen. Sobald ich sie hatte, setzte ich sie wieder auf. Es war so hell und dann musste ich die Augen kneifen und dann bekam ich Kopfschmerzen und dann hatte ich schlechte Laune. Das war scheiße.
Ich drehte mich als Lio nach irgendetwas in meinem Rucksack suchte auf den Bauch und schaute noch etwas in der Gegend um ehe ich mich auf mein Bizeps gelegt habe. Ich musterte Lio und schloss dann meine Augen. ,,Es ist schön dich hier bei mir zu haben." sagte ich und lächelte mit meinen geschlossenen Augen. Seine Nähe und seine Anwesenheit waren wie ein Geschenk Gottes. Ich wusste, dass dieses Geschenk auch mal zum Teufel werden kann aber das stört mich nicht. Nein viel lieber wollte ich diese Seite erkunden, sie lieben und irgendwann verfluchen. Ich möchte nicht mehr alleine aufwachen seitdem ich ihn kenne. Aber seine Worte von gestern morgen brannten sich zu sehr in meine Gedanken. Wenn er bei mir war, dann gehörte er mir. Mit Leib und Seele. Aber draußen war das nicht so. Ich sollte mich daran gewöhnen ihn nicht mehr so anzufassen oder so anzuschauen. Er muss schon einmal was mit einem Jungen gehabt haben, da war ich mir sicher aber Beziehungen waren bei ihm wohl kein Thema. Ich öffnete meine Augen und beobachtete Lio. Vielleicht schämt er sich für mich? Oder für seine Sexualität? Vor Ace, Steven und Anthony hatte er wohl Schiss. Wie sah es bei Cameron aus? Fuck, wenn er das zwischen mir und Lio erfährt und dann noch, dass ich sein Halbbruder bin dann ist das awkward. Sein Stiefbruder und sein Halbbruder?! Okay das ist der Punkt an dem ich sagen muss, dass wenn das mit Lio und mir wirklich wahr wird..dann werde ich es Cameron nie sagen können. Ich sollte es vielleicht Lio sagen? Irgendwann. Seine Klappe kann er hoffentlich halten.
Ich konnte es leider nicht vermeiden breit zu strahlen, als er sagte, dass es schön war mich hier bei ihm zu haben. ,,Finde ich auch.'', erwiderte ich und fand sein Lächeln mal wieder extrem niedlich. Wirklich, da schmolz man fast dahin. Dann hatte er noch seine Augen geschlossen und das sah so aus als würde er lächelnd schlafen. Angesichts der Alpträume, die er angeblich hatte, war das ein schöner Anblick. ,,Du siehst gerade so friedlich aus.'', stellte ich fest und beugte mich rüber zu ihm, um ihm kurz einen Kuss auf die Wange zu geben. Dabei bekam ich so ein leichtes Kribbeln in meiner Brust, das mich noch glücklicher machte. Danach lehnte ich mich wieder zurück und verschränkte meine Arme auf dem Boden, um dann mein Kinn auf meine Arme zu legen. Dabei hatte ich wieder dieses Dauergrinsen auf meinem Gesicht und so langsam zwickte es schon in meinen Wangen. War ja nicht normal. Ich seufzte zufrieden und schob mir die Sonnenbrille nach ein paar Minuten wieder hoch, da sie leicht von meiner Nase runter rutschte. Mir kamen Constantins Worte von vorhin wieder in den Sinn : Er hatte den Club von seinem Vater geerbt... dann war dieser wahrscheinlich tot. Wo war dann der Rest seiner Familie? ,,Bist du eigentlich alleine hier? Also hier in Boston?'', fragte ich ihn. Allerdings erübrigte sich diese Frage ein wenig, wenn ich so darüber nachdachte, dass er anscheinend alleine lebte und auch schon einen 'Job' mit dem Club hatte.
Er erwiderte meine Worte, dass es gerade schön ist den jeweil anderen hier zu haben. Er meinte noch, dass ich friedlich aussehen würde und küsste darauf hin meine Wange. ,,Ich genieße es gerade einfach. Du wirkst auch ziemlich entspannt ohne dein Wodka." antwortete ich ihm und grinste. Ich stützte mein Kopf ab und sah zu ihm rüber. Als er mich fragte, ob ich alleine hier bin überlegte ich kurz. Ich wollte ungerne von meiner Familie reden. Der Tod meines Vaters war das Beste was der Familie passieren konnte. Ich antwortete also mit einem knappen 'Jupp' und setzte mich auf mein Handtuch. Ich kramte in meinem Rucksack nach Wasser das ich anscheinend vergaß. Ich stand auf und löste den Spintschlüssel von meinem Handgelenk. ,,Ich gehe kurz zum Spint und hol danach was zum trinken. Wünsche?" Ich lächelte ihn wieder an und hielt mir meine Hand über die Augen um seine Reaktion besser zu sehen.
Ich grinste weiterhin, als er meinte, dass ich auch ohne meinen Wodka ziemlich entspannt war. Ja, ich konnte auch ohne viel Alkohol trinken entspannt sein, aber das war auch gerade keine Kunst, denn ich fühlte mich einfach wohl bei ihm und ich war glücklich. Wozu mich also mit Alkohol glücklich machen, wenn ich das eh schon war? Noch glücklicher musste ich vorerst nicht werden. Auf meine Frage hin, antwortete mir Constantin nur mit einem kurzen 'Jupp', was wohl hieß, dass er nicht gerne darüber redete. Das konnte ich nachvollziehen. Also nickte ich nur kurz und beließ es dann dabei. Constantin hatte derweil angefangen in seinem Rucksack zu kramen, aber er schien nicht zu finden, wonach er suchte, denn nach ein paar Sekunden stand er auf und machte sich seinen Schlüssel vom Handgelenk. ,,Ähm... egal. Bring einfach irgendetwas mit.'', sagte ich dann lächelnd, nachdem ich mich wieder auf den Rücken gedreht hatte und so zu ihm sah hoch. Ich war zuversichtlich, dass er das mit dem Getränke holen hinbekam. Ich trank generell alles. Da war ich wirklich nicht wählerisch. Und mit Wodka konnte man auch eh alles mischen. Wirklich, ich mischte an manchen Tagen alles mit Wodka. Auch Kaffee, wenn es sein musste.
Auf seine Worte hin verließ ich unseren Platz und ging zu meinem Spint. Ich wollte mich die ganze Zeit umdrehen, aber ich tat es nicht. Ich habe ein komisches Gefühl, wenn ich ihn alleine lasse. Ich will nicht, dass er von irgendjemand angesprochen wird oder das er Wodka trinkt. Über letzteres machte ich mir nicht so große Sorgen. An meinem Spint angekommen holte ich Geld aus meiner Hosentasche und schloss wieder ab. Ich band mir den Schlüssel wieder um und suchte kurz nach einem Kiosk oder so. Ich seufzte als ich bemerkte, dass dieser ziemlich weit weg war. Also ging ich los und machte extra große Schritte und beeilte mich. Ich wollte keine kostbare Zeit mit Lio verlieren. Da das Schwimmbad um diese Uhrzeit jetzt mehr Besucher hatte, hatte ich Glück, dass noch niemand am Kiosk war. Die letzten Meter rannte ich. Ich kaufte einfach zwei Sàfte. Wasser hatte ich gerade genug gesehen. Ich beeilte mich wieder zurück zu Lio zu kommen aber gleichzeitig musste ich aufpassen wo ich hin trete. Und dabei habe ich noch so ein komisches Gefühl.
Ich lag ein paar Minuten einfach nur da, hatte die Augen geschlossen und war schon nahe am Einschlafen, als plötzlich eine mir so halbbekannte Stimme fragte:,,Lio?’’ Ich öffnete meine Augen, schob die Sonnenbrille hoch und musterte Franzi. Sie war auch an meiner Schule und wenn man so wollte eine ziemliche Schlampe. Als beleg konnte ich nennen, dass sie am ersten Schultag die ersten beiden Stunden mit Steven herum gefickt hatte. ,,Hey.’’, begrüßte ich sie und richtete mich etwas auf, während sie sich schon auf dem Handtuch neben meinem niederließ und mir dann eine Flasche Sonnencreme hinhielt. ,,Du bist doch sicher so nett mir den Rücken einzucremen, oder?’’, fragte sie und lächelte mich ganz zuckersüß an. Wie konnte man da schon ‚Nein‘ sagen? ,,Mit dem größten Vergnügen.’’, antwortete ich grinsend und nahm die Flasche. ,,Oh super!’’, sagte sie und ehe ich mich versah, drückte sie mir auch schon einen Kuss auf die Wange. Danach fasste sie sich auch schon an den Rücken, öffnete ihr Bikinioberteil, hielt den Stoff vorne an ihren Brüsten fest und legte sich dann auf den Bauch. Ich schmunzelte leicht, während ich die Flasche aufmachte, mir etwas Sonnencreme auf die Hand machte, um ihr diese dann auf den Rücken zu schmieren. Typisch Franzi.
Beim zurück laufen sag ich schon ein Mädchen, dass ihn ansprach und ich blieb kurz stehen um zu beobachten was Lio jetzt tun würde. Sie saß sich neber Lio. Gab ihm Sonnencreme. Öffnete ihr Bikini Oberteil. Legt sich hin. Und er will ihr den Rücken eincremen. Okay..das tat weh. Ich lief auf die beiden zu und warf Lio sein Saft hin. ,,Bitte schön" sagte ich und grinste ihn an. Seine Bekanntschaft schaute meiner Stimme auch nach, aber ich ignorierte sie kurz. ,,Und? Machst du uns zwei bekannz Lio?" und zog eine Augenbraue hoch. Egal wer sie ist, sie soll verschwinden. Ich darf hier bloß keine Eifersuchtsszene halten. Ich lächelte das Mädchen verführerisch an ehe ich Lio noch einmal musterte. Wieso unbedingt jetzt? Kann er das nicht zu Hause machen, wenn ich das nicht mitbekomme? Und was zum fuck will die denn hier? Ich komme auf die Situation nicht klar. Ich schraubte meine Flasche auf und tranl erstmal ein paar Schlücke.
Gerade ein paar Sekunden waren vergangen, seitdem ich Franzi den Rücken eincremte, als Constantin auch schon wieder kam und eine Saftflasche auf mein Handtuch warf. ,,Danke.'', bedankte ich mich bei ihm und lächelte ihn an. Franzi wollte dann, dass ich ihr Constantin vorstellte und das machte ich auch gleich mal. ,,Das ist Constantin.'', stellte ich ihn ihr vor und fügte noch grinsend hinzu:,,Mein Date.'' So wie ich Franzi kannte und so wie sie mich bisher kannte, nahm sie meine Worte kein Stück ernst. Wäre nicht das erste Mal, dass ich so etwas als Scherz von mir gab. Nur war das dieses Mal doch ernst gemeint... aber egal. Ich ließ meinen Blick über Constantin schweifen, denn so schön wie Franzis Rücken auch sein mochte, Constantin war tausendmal besser. Ihn sah ich gerade einfach viel lieber an. Jedenfalls war ich dann nach ein paar Minuten fertig mit dem Eincremen und ich nahm mir auch erst einmal die Saftflasche, um diese aufzuschreiben und angelte mir dann noch die Wodkaflasche, um einen Schuss von dem Wodka in den Saft zu geben. Ein Schuss hieß bei mir bis die Flasche randvoll war. Dann schraubte ich beide Flaschen wieder zu, schüttelte die Saftflasche und trank dann aus dieser. Ohne Wodka schmeckte so etwas doch nicht... Währenddessen bedankte sich Franzi, meinte noch, dass ich ein Schatz wäre, woraufhin ich nur ein 'Ich weiß' erwiderte und dann verpisste sie sich auch schon wieder, weil sie uns dann mal wieder alleine lassen wollte. Das sagte sie in einem merkwürdigen ironischen Ton, aber egal. Ich beschloss einfach nicht dran zu denken, dass sie meine Worte von vorhin vielleicht doch ernst genommen hatte. Lieber noch ein Schluck von dem Saft.